Unser Treffpunkt: Freiburg im Breisgau
Nach einer anstrengenden Fahrt mit Zwischenübernachtung in Marktoberdorf treffen wir uns mit André und Nathi in Freiburg. Sie übernehmen ihr Wohnmobil und nach einem guten Womo-Kaffee und einem Einkauf geht´s gleich los in Richtung Dole-Frankreich.
Dole
Dole ist unsere erste planmäßige Zwischenübernachtung, der große Stellplatz liegt direkt am Fluss vor der mächtigen Kathedrale am Rande der historischen Altstadt. Die Stadtbesichtigung heben wir uns für die Rückfahrt auf – wir wollen in den Süden Frankreichs, genaugenommen „Languedoc – Roussillon“ und „Midi Pyrénées“. Dieser Landstrich nennt sich „Okzitanien“ und ist der Name der französischen Region, welche am 1. Januar 2016 durch den Zusammenschluss der bisherigen Regionen Languedoc-Roussillon und Midi-Pyrénées entstand.
Ardeche - Ruoms
Am Tor zur fesselnden „Ardeche“ liegt „Ruoms“. Wir genießen die abwechslungsreiche Fahrt und steuern den „Aire de Camping-Car Park“ an. Wir lösen den „Pass Etapes“ eine Art Berechtigungskarte zum Einfahren in die Stellplätze. https://campingcarpark.com/en/ Dieses Unternehmen betreibt über 110 Stellplätze in Frankreich, mit vielen Vorteilen, welche im Internet nachzulesen sind. Angekommen und eingerichtet, dann geht’s gleich hinunter zum Fluss. Bizarre Felsformationen, steile Felswände und herrliche Badebuchten formen diesen Landstrich. Abgerundet wird der Abend mit erfrischendem Badevergnügen im 25 Grad warmen Wasser im Fluss.
Grotte Madeleine
Wer diese herrliche Gegend bereist sollte unbedingt eine dieser zahlreichen Tropfsteinhöhlen besichtigen. Wir besichtigen die „Grotte de la Madeleine“, eine besonders sehenswerte Tropfsteinhöhle. Die interessante Führung dauert rund eine Stunde und ist um € 9.- empfehlenswert. Im Anschluss geht unsere Fahrt weiter durch die Ardeche in Richtung „Arles“.
Arles
Unser nächstes Ziel „Arles“ liegt vor uns. Wir wollen André und Nathi selbstverständlich diese verlockende Stadt zeigen, uns ist sie von der Rückreise unseres letzten Urlaubes 2017 bestens bekannt.“ Arles“ und der Name „Van Gogh“ sind unzertrennlich miteinander verbunden aber auch „Pablo Picasso“ fand seine Leidenschaft für diesen Landstrich.
Palavas les Flots
Der Hafenstellplatz in „Palavas les Flots“ ist uns in bester Erinnerung, sehr gepflegt, Duschen und Toiletten direkt am Platz. Die kleine Ortschaft ist in den Sommermonaten touristisch erstaunlich belebt, der feine Sandstrand lädt buchstäblich zum Baden ein. Der Mix aus Geschäften und Restaurants ist ausgewogen und nett zum Flanieren.
Canal du Midi
Unsere entspannende Fahrt verläuft ein Stück entlang des „Canal du Midi“. Es ist ein Wasserweg zwischen der Atlantikküste und der französischen Mittelmeerküste. Der Kanal hat eine Länge von ca. 240 km und verläuft über den Bergsattel zwischen den Pyrenäen und dem französischen Zentralmassiv. Wie lassen uns vom bezauberten Charme des charmanten „Canal du Midi“ beindrucken und verweilen immer wieder an ansprechenden Plätzen, deren Anzahl wirklich groß ist.
Es wird Abend und wir legen eine Zwischenübernachtung wieder an einem „Aire de Camping-Car Park“ am Strand ein, der Wind erlaubt uns ausnahmsweise heute nicht zu grillen, wir sind gezwungen unser leckeres Abendessen im Womo zuzubereiten.
Besuch der Salzseen bei Grussian plage
Die Küste des Languedoc in Südfrankreich bietet besonders viel Abwechslung. Wir fahren vorbei an „Narbonne-Plage“, hier liegt auch das „Château
Rouquette sur Mer“ und steuern gemächlich zu den Salinen an der Mittelmeer-Küste. Nicht alle Salinen sind der Öffentlichkeit zugängig, André hat eine kleinere Saline bei „Grussian plage“
entdeckt, diese können wir besichtigen. Bei der Saline ist auch ein „Aire de Camping Car Park“. Der salzige Wind, die rosa bis tief rot schimmernden
Salzseen und die stolzen Flamingos in den Salzseen vermitteln einen beruhigenden Eindruck. Nach der gut einstündigen Besichtigung, wir sind mit einem
offenen Minizug durch die Salzfelder gefahren, können wir im Shop verschiedene Gewürzsalze verkosten und natürlich wird auch eingekauft.
Der Leuchtturm von „Leucate“
Ein paar Kilometer weiter ist „Leucate“. Das „Cap Leucate“ stellt die Ostspitze der „Corbières maritimes“ dar. Wir spazieren zum Leuchtturm und genießen die herrliche Aussicht aufs tiefblaue Meer. Steil abfallende Klippen, eine Badebucht nach der anderen und die anmutende blaue Farbe des Meeres wirkt entschleunigend und der Anblick ist traumhaft. Der Wunsch nach ein paar Tagen ausgiebigen Badens reift, sogleich planen wir einen Abstecher zu einer dieser fantastischen Traumbuchten.
Wir entdecken einen kleinen aber besonders feinen Campingplatz an der Küste
„Camping la Girelle“ bei „Collioure“ liegt direkt am Meer an einer kleinen Bucht. Die Zufahrt ist höchst abenteuerlich, steile Serpentinen führen hinab zum Platz. Ein Fahrverbotsschild für Wohnmobile vor der Serpentinenabfahrt irritiert uns ein wenig. Ich interpretiere mal so „ das Fahrverbot gilt nur Wohnmobile mit Alkoven und insbesondere über 6 Meter Länge“ wir ignorieren das mal und gucken, was uns hier erwartet. Volltreffer – ein TIP-TOP Campingplatz mit höchstens 12 Stellplätzen allerdings nur für kleine Womos und etliche Zeltplätze in sicherer Entfernung. Wir bleiben 3 Nächte, die Betreiber-Familie ist sehr zuvorkommend und wir können diesen Platz buchstäblich wärmstens (33-35 Grad Luft und 24 Grad Wassertemperatur) empfehlen.
Thuir und Byrrh
Nach ausgiebigem Badevergnügen fahren wir weiter nach „Thuir“ nahe „Perpignan“. Die kleine, überschaubare Stadt liegt im Landesinneren und hat eine langjährige Tradition bei der Herstellung von geschmackvollem Aperitif. Hier wird seit über 200 Jahren der weltbekannte „Byrrh“, es ist ein bittersüßer, der Farbe nach hellroter, französischer Aperitif mit etwa 17 Vol.-%. hergestellt. Außerdem werden hier auch Produkte wie Cinzano oder Dubonnet hergestellt. Wir parken in der Innenstadt gleich neben der Produktionsstätte, übernachten können wir wieder auf einem ruhigen „Aire de Camping-Car Park“ gleich am Stadtrand von Thuir. Bevor wir uns am Stellplatz einrichten besichtigen wir die Byrrh-Erzeugung, nehmen an der interessanten Führung teil. Beim anschließenden Spaziergang entdecken wir nette Gässchen und saubere Plätze in der kleinen Altstadt. Einen Tipp möchten wir unbedingt weitergeben, das Restaurant „Moana Nua“ in der Altstadt können wir besonders empfehlen, Top Bedienung, geführt von einem freundlichen Ehepaar und ausgezeichnetes, internationales Essen.
Mirepoix
Am kommenden Morgen, nach dem gemeinsamen Frühstück, geht unsere Reise von nun an alleine weiter - in die Pyrenäen. André und Nathi treten leider heute die Heimreise wieder an, die 14 Tage sind schnell vergangen. Unsere Fahrt geht durch eine besonders
abwechslungsreiche Landschaft, pittoreske Felsformationen, fantastische Aussichtspunkte verleiten uns immer wieder zum Bleiben. Wir erfreuen uns an der herrlichen Landschaft und genießen den
Ausblick bei einem guten Kaffee. Angekommen in „Mirepoix“ erblicken wir sogleich bei der Ortseinfahrt einen ansprechenden Stellplatz, zwar ohne Strom aber mit allem sonstigen Komfort. Die Stadt
ist klein und überschaubar, im Zentrum sind die auffällige Kirche und der historische Stadtkern. Die malerische Altstadt ist teilweise von einer Stadtmauer umgeben und liegt direkt am Fuße des
„Château de Terride“. Schmale, verwinkelte Gassen führen ins Zentrum. Mittelalterlich anmutende Fachwerkhäuser auf hölzernen Arkaden gestalten den zentralen Stadtplatz (Place Général Leclerc).
Ein Brunnen innerhalb des Platzes, auf dem montags und donnerstags der Markt gehalten wird rundet das Stadtbild ab. Ein Großteil der Häuser steht als „Monuments historiques“ unter Denkmalschutz.
Die besondere Augenweide ist der schattige Rundgang unter den Fachwerkhäusern sowie der gelungene Geschäftemix und die Restaurants.
Tarascon-sur-Ariège
Als Durchreisepunkt zum ca. 100 km entfernten Zwergstaat Andorra ist hier mit etwas Verkehr, allerdings nur auf der Umfahrungsstraße zu rechnen. Mit dem Namen „Tarascon-sur-Ariège“ ist der Original-Aperitif „Hypocras“ auch heute noch fest verbunden. Nach einem uralten Rezept wird ausschließlich hier dieses Getränk original hergestellt. http://www.hypocras.com/index.html
Wir kaufen direkt bei der kleinen Fabrik ein, besichtigen die Stadt und fahren anschließend weiter nach „Vicdessos“.
Vicdesssos
ist eine sehr kleine, französische Gemeinde mit rund 500 Einwohnern. Die Kleinstadt liegt etwa 23 Kilometer südsüdwestlich von „Foix“ im Regionalen Naturpark „Pyrénées Ariégeoises“ am Fluss
„Vicdessos“. Unsere Wahl war gut getroffen, der ruhige, voll ausgestattete Stellplatz liegt direkt am idyllischen Flussufer. Hier gibt es besonders
guten Pyrenäen-Honig, die Auswahl ist groß und der Preis geht gerade noch. Nach dem Stadtrundgang genießen wir den Sonnenuntergang und die etwas kühlere Luft der Pyrenäen.
Fahrt durch die Midi Pyrenäen
Malerische Dörfer, anmutsvolle Wasserfälle, klare Bergseen, prachtvolle Aussichtsplätze und atemberaubende Steinbrücken erwarten uns auf dieser Fahrt.
Die „Grotte du Mas d'Azil“
Nachdem auf der Suche nach einem Übernachtungsplatz der dritte Stellplatz verschwunden bzw. unbrauchbar war, beschließen wir nach „Le Mas d`Azil“ zu fahren und quartieren uns am Campingplatz „Le Petite Pyrénées“ ein. Am kommenden Morgen besichtigen wir die Grotte, welche prähistorische Funde beherbergt. Die Führung dauert rund eine Stunde und zeigt das Leben von damals hautnah. Der kälteste Raum hat erfrischende 5 Grad, also eine Jacke mitnehmen! Es handelt sich hier um eine weit verzweigte Tunnelhöhle, die insbesondere als prähistorischer Fundplatz des „Magdalénien“, das ist eine archäologische Kulturstufe im jüngeren Abschnitt des Jungpaläolithikums in Mittel- und Westeuropa welche gegen Ende der letzten Eiszeit Bekanntheit erlangte. Die Höhle kann mit Wohnmobilen bis max. 3,8m vorsichtig, mittig durchfahren werden, die Straße führt zu unserem Campingplatz. Reizvoll ist der Fluss welcher direkt durch einen Teil der Höhle führt.
Foix
Auf einem herausragenden, hohen Felsen thront die mittelalterliche Burg von „Foix“. Die kleine Altstadt mit ihren bunten Gässchen ist einladend, an Restaurants und Cafés fehlt es hier wahrlich nicht, wir speisen in einem dieser netten Lokale.
Carcassonne
Die Besichtigung der Burg und der Stadt ist in einem Tag möglich. Tausende von Touristen stürmen in der Hauptreisezeit die Burg, klarerweise
wollen diese auch verpflegt werden, insofern sind die Preise auf der Burg an den ortsüblichen Touristennepp angepasst, also gut 30% überzogen. Irgendwann im 19. Jahrhundert wurde die bereits
verfallende „Cité von Carcassonne“ unter der Leitung von „Viollet-le-Duc“ restauriert, das historische Monument wurde 1997 zum „UNESCO Weltkulturerbe“ erklärt. Souvenirläden bieten den üblichen Ramsch, Süßigkeiten, Kekse usw. gibt es zum Verkosten bis man nicht mehr kann. Apropos die Gasse mit den Süßigkeiten,
hier kann man problemlos mehrere Male durchgehen und überall kosten, empfehlenswert ist dennoch ab dem dritten Male das T-Shirt zu tauschen, sonst gibt´s nichts mehr. Die Burgbesichtigung um €
9.- erlaubt die Besichtigung der Räumlichkeiten und einen Rundgang auf der Mauer und ist durchaus lohnenswert. Ebenso die kleine Altstadt mit dem „Canal du Midi“ und seinen romantischen Schleusen
ist eine besondere Augenweide. Stellt euch jedenfalls darauf ein, ihr seid nicht alleine hier. Der TIP-TOP Stellplatz ist neben dem Campingplatz - zu
Fuß ist es rund 1 km zur Burg und in die City.
Lagrasse
Ein einladender Stellplatz inmitten eines Olivenhains zudem gleich am Dorfrand überzeugt uns, wir
nächtigen hier. Im Dorf gibt es Künstler, kleine Geschäfte, eine Abtei, einen idyllischen Badeplatz an der Steinbrücke und mehrere nette Cafés. Der Besuch der Abtei, wer sich fürs Klosterleben
interessiert, nimmt ungefähr 2 Std in Anspruch und ist interessant.
Menerve
Betagte Steinhäuser auf Felsen gebaut, alte Steinbrücken, schmale Gässchen und besonders freundliche Bewohner, es sind rund 100 an der Zahl, das ist „Minerve“. Wir verkosten exzellenten, regionalen Wein und ergänzen unseren Vorrat. Bemerkenswert ist, auch dieses kleine Dorf hat einen Womo-Stellplatz, man weiß dort sehr genau, auch das fahrende Urlauber-Volk lässt Geld hier!
„Canal du Midi“ bei „Le Somail“
Immer wieder treffen wir auf den Kanal, der 1996 zum „UNESCO –Welterbe“ ausgezeichnet wurde. Zahlreiche, herrliche Stellplätze, meist kostenfrei, laden buchstäblich zum Übernachten ein. Wir beobachten die Hobby- Kapitäne auf ihren Hausbooten wie sie in Schlangenlinie abenteuerreich den Canal beschiffen, genießen die Atmosphäre am Ufer bei einer guten Flasche Muskateller und unserem Abendessen
Beziers
Wir besichtigen die 9 Schleusen „Les écluses de Fonsérannes“ von denen nur noch 8 in Betrieb sind und lassen uns mit einem Boot den „Canal du Midi“ betulich hinunter schleusen. Diese Artaktion sollte man sich nicht entgehen lassen! Die Aussicht auf „Beziers“ ist hier besonders gut. Die Besichtigung der Stadt verschieben wir auf unbestimmte Zeit, es hat heute gut 40 Grad (im Schatten) und ist uns schlichtweg zu heiß. Auch Nächtens geht die Quecksilbersäule nicht unter 30 Grad. Der neu angelegte Parkplatz bei den Schleusen ist ideal zum nächtigen oder parken, in 5 Minuten erreicht man die oberste Schleuse, wo auch der Ticketverkauf für die Bootsfahrt ist.
Womo Stellplatz „Les 3 Digues“ bei „Sete“.
Es ist für uns der perfekte Badestellplatz an der südfranzösischen Mittelmeerküste, deshalb da es an diesem Küstenabschnitt kaum Stellplätze direkt am Strand gibt! Es gibt hier keinen Strom, eine mittelmäßige Ver- und Entsorgung und keinen Schatten auf den eher kleinen Stellplätzen. Trotzdem Spitze, keine 20m zum Strand, eine freundliche Hausmeisterin (wir nennen sie so) die sich um die Brotversorgung (Franzosen) kümmert und am Abend gibt es frische Austern vom gegenüberliegenden „Étang de Thau“, manchmal Fische, Muscheln und dazu gekühlten Wein vom Allerfeinsten, ein kommunikationsfreudiger Fahrverkäufer bietet diesen Service an. Die Stellplätze sind Klappstuhl und Campingtisch geeignet. Der Strand ist auch in der Hochsaison nicht überfüllt, ein Platz mit kleinen, erträglichen Mängeln, dessen ungeachtet dennoch in unsere TOP 10 Liste aufgenommen wird. Ein außerordentlich sauberer Strand, die top Wasserqualität (ca. 26 Grad) runden unser Wohlbefinden ab.
Aigues-Mortes
ist eine Stadt im französischen „Département Gard“ mit rund 8.400 Einwohnern. Der Name bedeutet „Totes Wasser“. Die EinwohnerInnen werden gemeinhin „Aiguemortais“ bzw. „Aiguemortaises“ genannt. Totes Wasser deshalb, weil hier Meersalz gewonnen wird und der Salzgehalt der Salzseen so hoch
ist, dass kein Leben mehr möglich ist. „Aigues-Mortes“ liegt noch in Okzitanien gehört aber geografisch
schon zur „Camargue“. Die Besichtigung der inneren Stadt ist in einem Nachmittag problemlos zu bewältigen. Das mächtige Bollwerk stammt aus dem 16. Jahrhundert und war einer der bedeutendsten
Verkehrsknotenpunkte an der französischen Mittelmeerküste. Hinter den Stadtmauern dominiert der Touristennepp, die Preise sind überzogen und überall gibt es die charakteristischen,
landestypischen Souvenirs. Die Parkplätze rund um die Stadt sind ab Mittag nahezu völlig zugeparkt. P4 sollte ein Wohnmobilstellplatz sein, doch wird dieser meist von rücksichtslosen PKW-Fahrern
zugeparkt, der Parkpreis ist unverschämt hoch (für 3 Std rund 7 €, das sind Salzburger Preise!!!), die Womo Stellplätze am Hafen sind in der Größe von PKW Parkplätzen und kosten € 35.- pro Nacht,
die Zufahrt ist sehr problematisch (3,5T Beschränkung) Der Großteil der Parkplätze ist höhenbeschrankt mit 2m – für Wohnmobilisten hat man hier nicht viel übrig! Darüber hinaus verwechseln
einheimische Wohnmobillisten die Stellplätze mit einem Campinglatz und spannen ihre Markise sogleich über den
daneben liegenden Parkplatz, eine Unhöflichkeit sondergleichen. Als Alternative ein guter Tipp, ist der Stellplatz „ Les Poisons D`Argent“, ca. 4,5
km außerhalb, hier kann man um € 10.- nächtigen, mit allem Komfort, Top Lage, sehr freundlicher Empfang und besonders ruhig. Ausgelegt ist der Stellplatz für 120 Womos, die durchschnittliche
Belegung im Hochsommer ist etwa 50%, man findet also immer genügend Platz, auch für die Dicken und Großen Womos, Voraussetzung für den Einlass ist der Besitz einer Chemie Toilette. Außerdem
betreiben die Eigentümer ein kleines aber feines Fischrestaurant am Platz. In unmittelbare Nähe sind die hauseigenen Fischdeiche (Étangs), also alles frisch was hier serviert wird. Wir wollten
eigentlich nur eine Nacht bleiben, aber uns gefällt der Platz so gut und deshalb verlängern wir eine weitere Nacht. Die Stellplätze sind großzügig, Markise, Tisch und Klappstühle sind also
überhaupt kein Problem. Die Temperatur geht heute um 21:30 Uhr ausnahmsweise unter 28 Grad, zur Freude von Regina, sie hat gleich die Betten neu bezogen.
Die Meersalzsaline bei Aigues-Mortes
Nach dem Frühstück fahren wir zu den Salzseen um eine Besichtigung an einer der größten und ältesten Meersalzgewinnungsanlagen des Mittelmeeres teilzunehmen. Die Fahrt mit der Bahn durch die sprichwörtlichen „Kochsalzlösungen“ dauert 75 min. Der Besuch in einem Museum mit Einkaufsmöglichkeit ist selbstverständlich, darüber hinaus sollte jeder und jede unter 90 Jahren den Salzberg erklimmen. Die Führung ist in Französisch aber akzeptabel. Die Besichtigungen sind gut organisiert und der Salzladen bestens bestückt mit Salzspezialitäten.
Port Camargue
Nach der Saline fahren wir noch zum rund 5km entfernten „Port Camargue“ und genießen die herrliche Aussicht auf den kleinen Sportboothafen bei einem Kaffee.
Besuch des Dorfes „Roquefort-sur-Soulzon“ und ein Blick in die Reifekeller der Käseherstellung
Vom Salz des Meeres geht unsere Reise weiter - aber nicht zum Pfeffer der Wüste sondern zum „Käse“. Der Name des kleinen Städtchens „Roquefort“ steht für den exzellenten Grünschimmelkäse, welcher aus roher Schafmilch in der Umgebung des französischen Dorfes „Roquefort-sur-Soulzon“ in der kargen Region „Rouergue“ im „Département Aveyron“ hergestellt wird. Im unterirdischen Fels-Labyrinth von 11 Etagen, sogenannten Reifekellern, reift diese leckere Köstlichkeit der „Roquefort Société“ zu einer besonderen Gaumenfreude heran. Insgesamt gibt es 5 Käsehersteller im Ort, wobei „Roquefort Société“ der größte und bekannteste Hersteller ist. „Gabriel Coulet“, eine wesentlich kleinere Käserei, hat für unseren Gaumen jedoch den besten Grünschimmelkäse. Verkostungen sind grundsätzlich in allen Käsereien möglich, bei „Coulet“ und „Roquefort Société“ können die Reifekeller besichtigt werden, „Roquefort Société“ bietet eine umfangreiche Führung mit Film, alles in französischer Sprache um € 6.- durch die felsigen Keller an, bei „Gabriel Coulet“ kann der Keller unentgeltlich angesehen werden. Ein kleiner, kostenloser Stellplatz mit Entsorgung auf einem gemischten Parkplatz am Stadtrand ist gut tauglich für die Übernachtung. Zur „Roquefort Société“ einfach durchs Städtchen spazieren (ca. 1.200m) dann ist am anderen Ortsrand unübersehbar die Käserei mit dem Zugang in die Käsehöhlen im Berg (Caves de Roquefort Société). Apropos Reifung, auf einer Länge von 2 km und einer Breite von 300 m erstreckt sich das Labyrinth, die Luftfeuchtigkeit beträgt 90% und die Temperatur 10 Grad, Sommer wie Winter. Die gesamte Reifungsfläche von „Roquefort Société“ erstreckt sich über 7000 m² und rund 300 000 Käselaibe reifen zur selben Zeit. In einer Käsesaison können rund 1.400 000 Laibe heranreifen. Übrigens der Grünschimmelpilz, eine Edelschimmelkultur wird zumeist als Penicillium bezeichnet und wird in den Gewölben vor Ort gezüchtet. Ursprünglich wurde der Schimmelpilz auf Sauerteigbrot kultiviert. Wer glaubt mit dem Genuss von Roquefort Käse (Penicillium) Halsschmerzen heilen zu können, der irrt, unser Allheilmittel wird von Penicillium chrysogenum gebildet und ist ein anderer Schimmelpilzstamm!
Albi
Am Morgen geht unsere Fahrt weiter nach „Albi“. Albi hat nichts zu tun mit Aldi, denn die Preise sind hier wesentlich höher, z.B. eine Kugel
Eis um € 2,80.- ist sozusagen der Gipfel des Touristennepp, dementsprechend hoch liegen ebenfalls die Gastronomie-Preise. (Der Kugelpreis in Deutschland und Österreich liegt bei ca. € 1,20.-)
Dessen ungeachtet ist es bestimmt eine der sehenswertesten Städte Südfrankreichs und man sollte sich das keinesfalls entgehen lassen. Die
Altstadtgassen um die Kathedrale bestechen durch einen bunten Mix von Gastronomie, Bekleidung, Spezialitätenläden und Souvenirbuden. Die mächtige Kathedrale von Albi ist die größte
Backsteinkathedrale der Welt und hat die größte Orgel Frankreichs. Der Baubeginn der „Kathedrale Sainte-Cecile“ geht auf das Jahr 1282 zurück, die äußere Pracht lässt nur erahnen was uns im
Inneren erwartet. Der Blick auf die spätgotische Chorschranke, dem sogenannten Lettner, lässt einem dem Atem stocken. Nur zu recht steht dieses kolossale Bauwerk mit Altstadt auf der Liste der
„UNESCO- Weltkulturerbes“. Mit ihrem massigen Turm und Fenstern wie Schießscharten wirkt sie vielmehr wie eine Festung als wie ein Gotteshaus. Die
Malereien im inneren der Kirche deuten auf das Jüngste Gericht. Unbedingt zu empfehlen ist der Rundgang im Bischofspalast welcher einen grandiosen Ausblick in den Garten und auf die 3 alten
Steinbrücken über den Tarn bietet. Wir bleiben eine Nacht am kostenlosen Stellplatz unmittelbar bei der Kathedrale und gehen am Morgen, es ist Samstag, nochmals in die Stadt hoch um die bekannte
Markthalle mit den zahlreichen Spezialitäten zu besichtigen.(Öffnungszeiten tägl. ca. 7:30 bist 13:00 Uhr) Noch ein wichtiger Tipp, jeden Samstag ist der Wochenmarkt von 7:00 Uhr bis 13:00 Uhr
rund um die Markhalle. Regionale, hausgemachte Produkte, Obst, Gemüse, Honig, Marmeladen, Brotspezialitäten, Würste und Käse kann man hier besonders in ausgezeichneter Qualität günstig einkaufen.
Am Abend wird überlegt wie wir weiter reisen, es reift der Gedanke nach „La Tremblade“ an den Atlantik zu fahren. Warum, werdet ihr noch später erfahren!
Moissac
Wir machen einen kleinen Umweg über „Moissac“. Die weltbekannte Abtei von Moissac, die ebenfalls zum „UNESCO Weltkulturerbe“ der gehört und in Frankreich als "Herausragende Stätte" in der Region Midi-Pyrénées erklärt wurde, besticht einerseits durch ihr berühmtes Kirchen-Portal und ihren Kreuzgang, andererseits durch seine prächtig gemeißelten Kapitellen und die im inneren eher schlicht gehaltene Kirche. Das Kloster ist leider nicht mehr bewohnt. Erwartet euch nicht zu viel, denn das ist schon alles was von dem Kloster besichtigt werden kann. Die kleine Altstadt begeistert durch ansprechende Gässchen mit moderaten Preisen in der Gastronomie. Der ruhige, großzügige Stellplatz liegt am Hafen direkt am „Tarn“. Zu Fuß zum Kloster sind es rund 2km, kleinere Womos können am Klosterparkplatz parken. Am Sonntagvormittag ist am Hafen des „Tarn“ immer Flohmarkt, wir drehen eine Runde zwischen den Ständen und finden prompt einen alten Silberschöpfer um 80 Cent und eine alte, wurmstichige Bügelsäge um € 1.- ….klar das Zeug muss mit! Es ist heute Sonntag und wir kommen an einer der Waschmaschinen-Stationen bei einem Supermarkt vorbei, es bietet sich an wieder unsere Wäsche zu erledigen und eine Grundreinigung unseres Womos durchzuführen.
Unser Tipp: An vielen Supermärkten (z.B. Intermarché) gibt es Wasch- und Trockenstationen. Der idealste Tag ist Sonntag; da die meisten Märkte geschlossen haben, kann man direkt vor den Waschmaschinen parken, einen Kaffee genießen, behält dabei die Wäsche im Auge und die Maschinen sind nicht belegt. Da wir nur in Ausnahmefällen auf Campingplätzen residieren ist dies eine perfekte Lösung.
„Moissac“ ist geografisch gesehen fast die Mitte zum Atlantik, nach getaner Arbeit fahren wir weiter in Richtung „La Tremblade“, dabei treffen wir wieder, wie so oft, auf den „Canal du Midi“. Da die Vokabel „Zeitdruck und Stress“ in unserem Vokabular nicht existieren verweilen wir an einem herrlichen Stellplatz am Canal. Gleich am Stellplatz gibt es eine Weinverkostung, wir stellen fest, der gekühlte Muskatwein hat ein ausgezeichnetes Bouquet und nehmen eine Flasche fürs Abendessen mit.
Port Buzet
Ein kleiner Hafenstellplatz am Weg nach „La Tremblade“, für uns bestens geeignet zur nächsten Übernachtung. Der Kleine Hafen ist reizvoll und zufällig liegt hier das kleine Nobelkreuzfahrtschiff die „Saint Louis Barge“ http://www.saintlouisbarge.com/ vor Anker. Ab rund $ 5500.- pro Person und max. 6 Personen kann man eine Woche in den Kanälen Frankreichs mit selbstverständlich „ALL IN“ herum schippern.
Cognac
Ein Pflichtbesuch in das knapp 20.000 Selen Städtchen „Cognac“ ist selbstverständlich. Hier wurde und wird auch heute noch Cognac-Geschichte
geschrieben. Die weltbekannten Marken wie z.B. Hennessy, Remy Martin, Cognac Baron Otard und Cognac Courvoisier stammen von hier. Wir bleiben eine
Nacht am Stellplatz besichtigen die Altstadt und den Hennessy Laden. Persönlich bin ich kein Anhänger von dem Gesöff, aber wer das Zeug mag ist hier goldrichtig. Führungen in den namhaften
Häusern werden ab ca. € 25.- angeboten, die teuersten Führungen gibt es bei Remy Martin um € 1200.-; sozusagen ein Eldorado für Cognac Liebhaber. Die
Altstadt hat viele geschichtsträchtige Gebäude, historische Fachwerkbauten, insbesondere von den Cognac Herstellern sind prunkvolle Anwesen zu sehen, dennoch scheint hier etwas nicht rund zu
laufen. Beinahe jedes dritte Geschäftslokal ist leer, bzw. wird zum Verkauf angeboten. Viele Gebäude machen einen heruntergekommenen Anschein. Irgendwie macht die Stadt einen fremdartigen
Eindruck, die besten Zeiten scheinen vorüber zu sein. Die billigste Flasche dieses bräunlichen Destillats gibt es ab € 35.- nach oben hin scheint es keine Grenzen zu geben. Wenn man die Anwesen
und Produktionsstätten der Erzeuger sieht, mag man wohl recht haben, mit dem Destillat lässt sich immer noch gutes Geld verdienen. „Hennessy“ wird mittlerweile in der 8. Generation erfolgreich
geführt und geht zurück auf das Gründungsjahr 1765. Bemerkenswert ist der feine Geruch in der Gegend, schon bei der Anfahrt durch die endlosen
Weißweinreben konnten wir den Duft der Branntweinbrennereien wahrnehmen. Als Warenbezeichnung darf Cognac seit 1920 (Versailler Vertrag)
nur mehr für Branntwein aus dem gleichnamigen französischen Erzeugungsgebiet so benannt werden, alles andere ist schlichter Brandwein!
La Tremblade
Die Fahrt von „Cognac“ nach „La Tremblade“ dauert rund 1,5 Std. Wir kommen gegen 13:15 an und der erste Weg geht wieder zu unserem altbekanntem Speiselokal „Le Noroit“ an der Mole. Wir reservieren für 19 Uhr unseren Tisch fürs Abendessen. Was wir speisen steht längst fest: „Huîtres“, auf Deutsch Austern, „Soup de Poisson“ (Fischsuppe) und „Eclade de Moules“, diese Spezialitäten gibt’s nur hier und sollten unbedingt verkostet werden.
Tagesausflug auf die Île d‘Oléron
Die Insel „Île d‘Oléron ist die größte, französische Insel an der Atlantikküste, wir haben sie 2017 ausführlich in unserer Reise beschrieben. Die Exkursion lohnt sich, alleine die Fahrt über die gebührenfreie Brücke ist ein atemberaubendes Erlebnis. Die gezeitenabhängigen Häfen sind immer wieder eine Augenweide.
Île de Re
Die „Île de Ré“ ist eine Insel an der westfranzösischen Atlantikküste und ist genaugenommen die
Nachbarinsel der Île d’Oléron. Auf die Insel gelangt man seit 1988 über eine knapp 3km lange Brücke, der Geldbeutel wird dabei um € 16.- leichter (Hin- und Rückfahrt). Wir genießen die Fahrt über
die längste Brücke Frankreichs, der höchste Punkt liegt ca. 30m über dem Meeresspiegel – deshalb, weil hier ein strategisch wichtiger Marinehafen liegt und die französischen Kriegsschiffe diese
Meeresenge passieren müssen. Die Insel ist insbesondere in der Hauptsaison besonders stark frequentiert, aus diesem Grund fahren wir wochentags hinüber – es hält sich das Verkehrsgedränge in
Grenzen. Wir kommen gegen 17 Uhr am letzten Stellplatz vor den Leuchtturm an und haben Glück es ist
noch etwas frei. Am nächsten Morgen kutschieren wir zum Leuchtturm, hier wurde auch für Wohnmobilisten mitgedacht, es gibt individuelle, reservierte
Parkplätze, wohlgemerkt diese sind nicht zum übernachten gedacht! Der Ausblick vom Leuchtturm auf das blaue Meer ist einfach märchenhaft. Ausgenommen
vom Tourismus leben die Insulaner vom Fischfang und der Austern- und Muschelzucht, diese nimmt einen beträchtlichen Platz in der Wirtschaft der Insel ein. Am späteren Nachmittag fahren wir
gemütlich in die Hauptstadt „Saint-Martin-de-Ré“. Abermals ist und das Glück gnädig, wie ergattern den letzten Stellplatz gleich am Ortsrand und
bleiben noch eine zweite Nacht. „Saint-Martin-de-Ré“ ist eine malerische Kleinstadt mit einem der schönsten Häfen Frankreichs. Am Samstag ist am Hafen Markttag und wir bestaunen das reichhaltige
Angebot. Zugleich ist dies unser letzter Tag am Atlantik, unsere Reise geht nun ins Landesinnere und wehmütig müssen wir wohl oder übel unsere
Rückreise planen. Melancholisch gucken wir nochmals von der Brücke, unser Vorteil, es ist ein Stau, und sagen ade diesem herrlichen, einzigartigen
Landstrich, zumindest für 2018.
Niort
Die Entscheidung betreffend unsere Rückreise war schnell ausdiskutiert, wir fahren ein Stück entlang der „Loire“ und gucken uns einige dieser prunkvollen Schlösser an. Da wir keinen Zeitdruck haben legen wir für eine Nacht einen Zwischenstopp in „Niort“ ein. Im Laufe unserer Reise haben wir massenhaft Stellplätze gesehen und selbstverständlich auch benützt, jedoch der Stellplatz in „Noirt“ war sicherlich einer der Attraktivsten. Vom idyllischen Stellplatz am Fluss in die Stadt sind es kaum 5min. Die mächtige Burg von „Niort“ besitzt als Besonderheit einen sogenannten Zwillings-Donjon. Beide Türme, romanischen Ursprungs, stehen in einem Abstand von 16 Metern und sind durch den allgewaltigen Zwischenbau verbunden. Darüber hinaus thront die „Basilika- Saint-André“ mit ihren beiden schlanken Spitztürmen, übrigens ein Meisterwerk romanischer Sakralbaukunst, gut sichtbar über die Stadt. Die exorbitante Markthalle wurde 1869 von „Durand“, Stadtarchitekt von „Niort“, errichtet. Die verglaste Gusseisen- Stahlkonstruktion ist perfekt erhalten und alles in allem ein Muss für die Besichtigung. Die Halle besteht aus dem langen Mittelschiff, welches von zwei kleineren Seitenschiffen flankiert wird. Sonntag ist hier ebenfalls Markttag also schlendern wir frühmorgens um 10 Uhr gleich hin. Das reichhaltige Angebot überzeugt uns, wir kaufen wieder mal Honig ein. Gegen 13 Uhr setzen wir unsere Reise von ca. 205 km fort, über „Tours“ nach „Amboise“.
Amboise und Schloss Clos Lucé
„Amboise“ ist eine Kleinstadt an der „Loire“ mit rund 13.000 Einwohnern in Mittelfrankreich im „Département Indre-et-Loire“ und liegt ca. 20 km
östlich von der Großstadt „Tours“. Die einzigartige wie ebenso traumhafte Lage des Stellplatzes liegt auf einer Insel inmitten der „Loire“, buchstäblich zu Füßen der Stadt. In die Stadt sind es
rund 700m. Das Antlitz der Stadt wird beherrscht vom Schloss Amboise aus dem 15. Jahrhundert. Für uns der gewichtigste Grund diese Stadt zu erkunden ist zweifellos das „Château Royal d'Amboise“,
welches nicht nur zu den schönsten, sondern auch interessantesten Schlössern der Loire zählt, und war erst Residenz der „Valois“, später dann ein Staatsgefängnis. Mit der bestimmt interessanten
Geschichte über Besitz und Verlust sowie diversen Religionsstreitereien der Adelsgeschlechter dieses Prunkhauses will ich niemanden langweilen, dennoch ist bedeutend, „Leonardo da Vinci“ bewohnte
das Herrenhaus „Château du Clos Lucé“ südöstlich vom Schloss welches in einem Park gelegen ist. Das Domizil war durch einen ca. 500 Meter langen unterirdischen Gang mit dem Schloss verbunden. Das
„Château Clos Lucé“ ist die Vollendung unser Besichtigungstour in Amboise, hier lebte der bahnbrechende Gelehrte, Erfinder, Ingenieur, Maler, Bildhauer und Architekt bis zu seinem Tode im Jahre 1519. Leonardo Da Vinci wurde nur 67 Jahren alt. Seine sterblichen Überreste sind hoch
über der Stadt in der „Hubertuskapelle“ auf Schloss Amboise aufbewahrt. Als eines seiner bekanntesten Werke galt die „Mona Lisa“, in den Jahren
1503–1506 arbeitete Leonardo an diesem Porträt. Heute hängt das Werk gut bewacht im „Louvre“ in Paris. Der Geburtsort Vinci`s ist ein Kastell und liegt in der Nähe der Stadt Empoli welche ca. 30 Kilometer westlich von Florenz ist. Demnach ist hier mit einem überdimensionalen Pilgertourismus italienischer Landsleute zu rechnen, Stellplatz
und Campingplatz sind gerade im August besonders gut mit dieser Volksgruppe besucht.
Zur Gestaltung der Schlösser wurden zu jener Zeit gerne italienische Künstler einbezogen. Bemerkenswert - der blaublütige Ritterkönig Franz I. berief 1516 das Genie Leonardo da Vinci an seinen Hof, der dort seinen Lebensabend vom Frühling 1516 bis zum 2. Mai 1519
verbrachte. Unser Hinweis, Amboise sollte auf keinen Fall bei den Château-Besichtigungen an der Loire fehlen!
Domain National Chambord
Das „Château de Chambord“, unser nächstes Ziel, ist das größte Renaissance Schloss der Loire-Schlösser. Es liegt ca. 15 Kilometer östlich von
„Blois“ in einem enormen, ehemaligen Jagdgebiet. Es wurde in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts unter dem bedeutenden König Franz I. als Prunk- und Jagdschloss bei Chambord errichtet und gilt
als das mit Abstand pompöseste aller Loireschlösser.
Was die Innenräume und das Bauwerk betrifft können wir den Prunk bestätigen. Von der Besichtigung sind wir nicht überzeugt. Herrscharen von Menschen bewegen sich mit einem Video-Audio Guide planlos durch die Räume, zwischendurch werden wieder Handyfotos geschossen. Der primäre Focus der Besucher liegt mehr auf dem grotesken Tablett, als vielmehr auf den Exponaten der Könige. Eine absurde Situation für uns, obendrein ein Gerangel und eine Rempelei da die Blicke der Besucher mehr am Tablett sind als in der Umgebung??? Nützliches Hilfsmittel für einen interaktiven Besuch in der Realität oder sinnloses Spielzeug der Erwachsenen???
Blois
Wir fahren ca. 35 km vom „Amboise“ stromaufwärts entlang der „Loire“ nach „Blois“. Die Stadt liegt an der Loire zwischen den Großstätten „Orléans“ und „Tours“. Die Bevölkerung der Stadt beläuft sich auf knapp 46.000 EinwohnerInnen und ist somit größer als Amboise. Wie in Amboise gibt es auch hier viele nennenswerte Sehenswürdigkeiten. Beispielsweise das „Château Royal de Blois“, ein Schloss aus der Renaissance-Zeit, das ehemals von König Ludwig XII. bewohnt wurde, befindet sich in der Stadtmitte. Darüber hinaus ist die aus dem 18. Jahrhundert stammende Steinbrücke über die Loire mit Blick auf die „Kathedrale Saint-Louis“ eine besondere Augenweide. Der Stellplatz mit allen Ausstattungen ist sehr zentral mit Blick über die Stadt. Der Randplatz zum Grünstreifen des Stellplatzes verleitet buchstäblich zum Aufstellen unserer Klappstühle und des Tisches. In 10 Minuten ist man beim Schloss und in der Altstadt. Beim Rundgang durch die Altstadt fällt uns die prachtvolle Kathedrale mit dem prunkvollen Garten auf. Die „Kirche Saint-Nicolas“ ist eine ehemalige Abteikirche und wurde im 12. und 13. Jahrhundert von Benediktinermönchen gebaut.
Briare
Die Kleinstadt mit 5500 Einwohnern liegt am rechten Ufer des Flusses „Loire“, an der Einmündung des nach ihr benannten Schifffahrtskanals „Canal de Briare“. An dem Kanal liegt auch unser Stellplatz. Eines der namhaftesten Bauwerke ist die Kanalbrücke über die Loire mit einer Länge: 662,69 m. Es ist eine Metall-Konstruktion, geplant von „Ing. Léonce-Abel Mazoyer“, teilweise durch die Firma von „Gustave Eiffel“ errichtet, die im Jahre 1896 eröffnet wurde. Der aus Flussstahl gefertigte Trog ist rund 600 Meter lang, 6,20 Meter breit und hat eine Tiefe von 2,20 Meter. Wir wandern über die Wasserbrücke und bestaunen die Technik der damaligen Zeit. Wichtige Schritte für Entwicklung der Kanalschifffahrt und der Handelsstadt „Briare“ wurde mit dem Bau realisiert. Bis zum Jahre 2003 war dieses Bauwerk die längste aus Metall errichtete Kanalbrücke der Welt. Für Instandhaltungsarbeiten kann der Trog geleert werden, zu diesem Zweck sind an den Trogenden Schleusentore angebracht.
Beaune
ist eine französische Stadt mit knapp 22.000 Einwohnern im „Département Côte-d’Or“ in der Region „Burgund“, französisch: „Bourgogne“ und
zugleich für 2018 unser letzter Aufenthalt im Land des Weines und der Schlösser. Wichtigster Wirtschaftszweig ist der Weinbau an der Côte d’Or und der Tourismus. Als hervorstechende
Sehenswürdigkeit ist das „Hôtel-Dieu“ zu sehen, es ist ein ehemaliges Krankenhaus in „Beaune“, und wurde im Jahre 1443 gegründet und bis 1971 als Hospital genutzt. Heute werden Teile als
Altersheim genutzt, während der Rest als Museum besichtigt werden kann und einen entscheidenden Einblick in die Krankenpflege der frühen Neuzeit gewährt. Der kostenlose Stellplatz befindet sich
unweit der Innenstadt. „Beaune“ hat jeden Samstag Wochenmarkt, wir schlendern durch die zahlreichen Standeln und die große Markthalle, später besichtigen wir noch die „Kathedrale Notre-Dame“, welche 1957 zur
Basilika erhoben wurde, sie ist ein Hauptwerk der burgundischen Romanik. Am nächsten Morgen geht die Reise über „l’Alsace“ direkt zu unserem Treffpunkt „Freiburg im Breisgau“.
Allgemeine Informationen und subjektive Eindrücke die wir in den knapp 2 Monaten sammelten:
Essen
Essen ist in Frankreich verhältnismäßig teuer, meist werden üppige Menüs angeboten. Für Leute mit großem Appetit durchaus ein Land der Erfüllung. Restaurants mit sogenannter kleiner Küche sind selten. Mit etwas Weitblick abseits der Touristenpfade lässt es sich dennoch gut und preiswert speisen. An bestimmten Küstenabschnitten am Mittelmeer aber auch am Atlantik gibt es frische Austern, Meeresfrüchte, Fischspeisen etc. besonders preisgünstig.
Wein
Okzitanien, der Zusammenschluss der Regionen Languedoc-Roussillon und Midi-Pyrénées sowie das Weinbaugebiet Bordeaux (frz. Bordelais), ist anscheinend das größte zusammenhängende Qualitätsweinbaugebiet der Welt. Alleine das Weinbaugebiet Bordeaux umfasst eine Fläche von rund 120.000 Hektar. Die Spanier behaupten "La Mancha" sei das größte zusammenhängende Weinbaugebiet der Erde – schwierig zu sagen wer hier Recht hat…. ist auch nicht von Bedeutung. Faktum ist, Frankreich besitzt Spitzenweine, vielerorts ist der Anbau auf Qualität und nicht auf Ertrag ausgerichtet wie z.B. in Burgund. Eine gute Flasche Wein bekommt man in Südfrankreich bereits um ca. € 7.- vergleichsweise in Burgund geht’s erst ab ca. € 15.- los. Nach oben sind die Grenzen offen.
Stellplätze
Frankreich hat rechtzeitig der weltweiten Entwicklung Rechnung getragen und hat demgemäß ein umfangreiches und dichtes Wohnmobil Stellplatznetz von ausgesprochen guter Qualität. Viele Stellplätze sind kostenlos, oftmals ist nur die Ver- und Entsorgung mit ein paar Euro zu bezahlen. Die durchschnittlichen Preise pro 24 Std Aufenthalt liegen zwischen € 5.- und € 15.-, die Bezahlung erfolgt fast ausschließlich mit Kreditkarte. Die Infrastruktur und die Erhaltung der Stellplätze sind im Großen und Ganzen akzeptabel. Selbst in der Hauptsaison in Touristenhochburgen haben wir immer einen freien Übernachtungsplatz bekommen! Anzumerken ist, unzählige kleine Dörfer haben einen Stellplatz, hingegen Großstädte verzichten weitgehend darauf.
Sicherheit
Werden die allgemeinen Sicherheitsregeln beachtet, so ist Frankreich, insbesondere in der ländlichen Gegen ein sicheres Land.
Ein paar Zahlen:
Gesamtstrecke: 5047 km
Durchschnittsverbrauch 8,2l auf 100 km
Fahrzeit 99,27 Std.
Urlaubszeit: 7 Wochen