Brücke zur Insel Rügen
Brücke zur Insel Rügen

Anfahrt:

Eine mögliche Route von Salzburg nach Stralsund  ist über die Autobahn München – Nürnberg – Leipzig – Berlin – Rostock – Stralsund. Berlin lässt sich westlich oder östlich umfahren, wobei die Westroute nach Rostock zeitlich kürzer ist. Unser zweiter Übernachtungsplatz nach Wolnzach in der Hallertau ist Stralsund. Der Stellplatz in Stralsund liegt unmittelbar in Hafennähe und die Anfahrt zur Rügenbrücke beträgt nur ein paar Minuten. Der saubere Stellplatz in der Werftstraße 9a bietet  eine Rundumversorgung und ist fußläufig (ca.1,5Km) zur historischen Altstadt. Wir werden die historische Hansestadt am Rückweg besichtigen.

Rügen ist Deutschlands größte und auch bevölkerungsreichste Insel mit knapp 1000 km² und rund 77.000 Einwohnern. Ein Damm für Kraftfahrzeuge mit einer Zugverbindung sowie eine moderne Hängebrücke verbinden die Insel mit dem Festland. Nach dem Zweiten Weltkrieg kam Rügen zum Land Mecklenburg und gehörte zur DDR.

Die Alte Pommernkate

Unser erstes Ziel ist geradewegs nach der Überfahrt der Bauernhofladen „Alte Pommernkate“, ein rügentypischer Treff mit Bauernmarkt, Hofcafé und der legendären Fischräucherei. Unser Tipp, der heißgeräucherte Stremellachs schmeckt vorzüglich im Brötchen. Nebenan ist eine kleine aber feine  Privatbrauerei, hier gibt´s Bierspezialitäten in den mannigfachsten Geschmacksrichtungen.

Nicht Hals - sondern „das Haus über Kopf“

Es geht weiter entlang der Deutschen Alleenstraße Richtung Lauterbach zum „Haus über Kopf“.  Soviel sei gesagt, im Haus gibt es jede Menge amüsante Fotomotive.

 

Putbus

Eine kleine Stadt mit einem historischen Bahnhof. Wer mit einer alten Dampflock und einem typischen Speisewagen der Kaiserzeit eine Inselrundfahrt mit dem sogenannten „Rasenden Roland“, eine Schmalspurbahn, erleben möchte, kann in Putbus zusteigen.

 

Bergen, die Hauptstadt Rügens.

Unsere Fahrt geht weiter mitten durch die hügelige Insellandschaft entlang der aufsehenerregenden Alleenstraße, vorbei an den Hügelgräbern nach Bergen, der Hauptstadt. Der Stellplatz in Bergen liegt etwas außerhalb, fußläufig wäre hier übertrieben, aber im Zentrum ist ein großflächiger Parkplatz, Womos bis 6m können mit etwas Geschick problemlos geparkt werden. Viel erwartet uns hier nicht, selbst die Kaffeestuben haben sonntags geschlossen. Wer den Weitblick sucht fährt hoch zum alten Aussichtsturm, der Aufstieg kostet € 2,50, den Schlüssel zum Turm bekommt man in der Wirtschaft nebenan. Der vollversorgte Stellplatz ist zu empfehlen, die geräumigen Stellflächen mit je einem netten Strandkorb laden buchstäblich zum Relaxen ein. Bevor wir aber zum Nächtigen auf den Stellplatz fahren, geht unsere Tour noch nach Ralswiek. Hier ist ein kleiner, malerischer Hafen mit einer Fähre, außerdem werden in der fantastischen Seebühne die Störtebecker Festspiele alljährlich aufgeführt.

 

„Karls Erlebnis Dorf“ bei Zirkow

Rügen ohne einen Besuch bei Karls wäre nicht Rügen. Das Erlebnis Dorf hat 365 Tage von 8 bis 19 Uhr geöffnet und bietet über 60 Attraktionen, insbesondere Kinder kommen nicht zu kurz. Eine kulinarische Rundumverwöhnung für Erwachsene mit ausgezeichnetem Frühstückbuffet, leckeren Mittagsschmankerln sowie Grill- Fisch- und duftenden Süßigkeiten-Standeln runden das Einkaufserlebnis  ab. Meine Einschätzung, Karl versteht es, sich perfekt seit 1921 selbst zu vermarkten.

 

Seedorf

Ein idyllischer Jachthafen, eine Fischbude, drei ansprechende Gasthäuser und eine perfekter Stellplatz direkt am Hafen. Alle 10 Stellplätze befinden sich in erster Reihe am Wasser und ein fantastischer Blick runden den Nachmittag bei einem Gläschen Rotwein in der wärmenden Aprilsonne ab. Die gesprächige, freundliche Hafenmeisterin kassiert € 12,- Euro und die Nächtigungskosten sind beglichen. Wir genießen den Sonnenuntergang am Hafenstellplatz und planen die nächsten Tage voraus. Wer etwas Ruhe und Erholung zwischen den Besichtigungen sucht, ist hier richtig.

 

Sellin und Göhren

Eine sehenswerte, bauliche Attraktion ist die Seebrücke von Sellin. Die architektonische Bäderachitektur der Jahrhundertwende bestimmt den Strand und das malerische Stadtbild. Der bunte  Mix aus Geschäften, Cafés, Kneipen und prachtvollen Hotelvillen rundet das Erscheinungsbild geschmackvoll ab. Das Ostseebad Sellin liegt geografisch an der Verbindung zur Halbinsel Mönchgut im Südosten Rügens. Der saubere Sandstrand, das klare, wenngleich erfrischende 4° Ostseewasser, lassen Badefreuden nur verhalten aufkommen. Die Wassertemperaturen im Juli und August betragen etwa 16° bis max. 20° - das lässt sich gut aushalten. Wir fahren über Baabe zur kleinen Ortschaft  Göhren weiter. Göhren bietet eine gute Möglichkeit mit dem Schiff eine Erkundungstour zu den bekannten Kreidefelsen zu unternehmen. Es gibt Kombi-Ticket-Angebote „Schiff und Rasender Roland“ für die Rückfahrt mit der Schmalspurbahn.

 

Binz

Binz ist das größte Ostseebad auf der Insel Rügen. Die ebenfalls prächtige, weiße Bäderarchitektur überwiegt in der Ortschaft. Ferienwohnungen, Kurhäuser, Hotels, Geschäfte, Restaurants und auch die eine oder andere Touristenfalle wohin man schaut, wer einen Metzger oder Bäcker sucht wird in der Innenstadt vergebens suchen. Der Womostellplatz in Binz ist top ausgestattet aber leider etwas weit außerhalb. Wir fahren weiter in Richtung Prora.

 

Prora

Der Stellplatz Binz-Prora ist inmitten einer Waldlichtung, die Anmeldung erfolgt  umständlich bei einem Pförtner, wir überlegen ob wir nächtigen. Die Entscheidung ist rasch gefallen wir fahren 3 km weiter und entdecken einen herrlichen Strandstellplatz ohne jeglichen Komfort, aber dafür eine traumhafte Küste mit sagenhaften Ausblick auf die Ostsee. Einige Wohnmobilisten haben sich bereits für die Nacht eingerichtet und wir werden uns anschließen. Der Strand-Platz ist für autarke Wohnmobilisten uneingeschränkt zu empfehlen, der Preis beträgt schlappe € 8,- 

 

Die Sandfiguren-Ausstellung bei Prora

Jedes Jahr werden auf Rügen kunstvolle Sandfiguren weltbekannter Künstler/innen im Industriegebiet zwischen Binz und Prora ausgestellt, der Eintrittspreis von € 9,50 ist kein Schnäppchen – Kunst kostet eben - aber es lohnt sich.

 

Der Koloss von Prora

Mit viereinhalb Kilometer geht das längste Bauwerk der DDR-Nationalsozialisten und somit als längstes Gebäude der Welt in die Geschichte ein. Jetzt wissen wir auch, was das ostdeutsche Akronym KDF bedeutete – „Kraft durch Freude“? Am 2. Mai 1936 wurde der Grundstein (besser gesagt der Stein des Anstoßes) für die gigantische Ferienanlage gelegt. Der Bau dokumentiert eindrucksvoll den Größenwahn der damaligen Zeit. Heute ist es die größte Baustelle auf Rügen, wer Sehnsucht nach Beton, hohen Appartements-Preisen, Baulärm und verfallenen Plattenbauten hat, ist hier richtig. Darüber hinaus ist hier ein Eldorado für Investment-Banker/Innen. Alles nörgelt über derartige Bausünden, doch der katastrophale Bauwahnsinn geht weiter.

 

Sassnitz

Wir fahren weiter in Richtung Kreideküste zum Hafen von Sassnitz. Direkt am Hafen ist der Womostellplatz, für 24 Stunden € 24,- ohne alles ist nicht gerade ein Schnäppchen. Dennoch der Stellplatz ist idealer Ausgangspunkt für eine Schifffahrt zu den Kreidefelsen, der Anlegeplatz ist unmittelbar nebenbei. Die Aussicht auf den idyllischen Hafen ist das Non plus Ultra, besonders am Abend.  Unser nächster Tipp für Fischspeisenliebhaber ist das Restaurant „Kutterfisch“ am Hafen, es ist die größte Fischtheke auf Rügen, außerdem haben wir ausgekundschaftet, hier gibt’s den besten Fisch! Die Fischgerichte sind buchstäblich eine kulinarische Offenbarung.

 

Exkursion zu den Kreidefelsen

Das Wetter ist vielversprechend, der Himmel strahlend blau und kaum Wind. Um 9:00 Uhr öffnet der Ticketschalter am Hafen, ab 9:30 ist einschiffen auf der MS Alexander möglich und um 10:00 Uhr ist die erste Ausfahrt – los geht’s, Fotoapparat nicht vergessen. Wir genießen die wärmenden Sonnenstrahlen bei den steifen Ostseebrisen und dem berauschenden Wellengang (durchschnittlich 1m).  Die sehenswerte Rundfahrt dauert ca. 1,5 Std. und führt entlang der imposanten Kreideküste, vorbei an der Viktoriasicht und am Königsstuhl bis Stubenkamm, dann wird gewendet und die Rückfahrt angetreten. Wer die Kreideküste strandseitig erwandern möchte kann dies auch tun, was bestimmt auch ein unvergessliches Erlebnis ist, der majestätische Anblick des gesamten Küstenabschnittes ist jedoch nur von See aus zu sehen. Für den kleinen Hunger nach der erfrischenden Seeluft gibt es geradewegs an der Mole einige Fischkutter und das Restaurantschiff MS Manfred mit ausgezeichneten Fischbrötchen oder kleinen Fischmenüs. Fisch wird hier immer frisch zubereitet daher auch die Wartezeit. Vergleichsweise mit den Nordseefischkneipen, wo Fisch meist frisch gegessen wird, wird hier an der Ostsee Fisch gerne geräuchert.

 

Altenkirchen

Nach einer Kaffeepause reisen wir weiter in Richtung Kap Arcona, dem nördlichsten Punkt der Insel. Bevor wir uns zum Kap aufmachen gucken wir uns den Knaus Wohnmobilstellpatz bei Altenkirchen an. Der großzügig angelegte Platz liegt in Strandnähe und hat eine freundliche Rezeption, eine Gaststätte und ein Brötchenservice. Die Stellplätze sind für bequemes Campingverhalten ausgerichtet und bieten einen herrlichen Blick auf die Bucht zwischen Breege und Glowe. Wir bleiben eine Nacht. Es gibt keine fußläufigen Ortschaften oder eine Infrastruktur in unmittelbarer Nähe, deshalb ist der Platz voll versorgt mit dem Notwendigsten. Wie bei Knaus gerne üblich kostet alles extra, beispielsweise Dusche, Toilette, Strom, Wlan, Wasser etc. – trotzdem, der Platz mach einen guten Eindruck und ist mit € 21,- incl. dem Sanitärpaket (Dusche, Toilette) noch ok.

Nach dem Frühstück geht es rund 2,5 km weiter nach Altenkirchen. Die kleine, malerische Ortschaft zählt zu den sechs schönsten Orten Rügens und liegt am Weg zum Kap. Wir besichtigen das Kleinod mit der sehenswerten Pfarrkirche, welche eine der ältesten Sakralbauten der Insel ist. 

Vitt

Das kleine, autofreie Fischerdorf mit etwa 30 Einwohnern steht unter Denkmalschutz. Die Einwohner leben in den 13 Reetdachhäusern. Die Fischer bieten frische und geräucherte Fisch-Waren. Der kleine, malerische Hafen lädt förmlich zu verweilen ein. Tipp: unmittelbar am Hafen gibt es eine kleine Fischräucherei, hier gibt’s hervorragenden Räucherfisch, außerdem ist der Blick zum Kap bestechend. Das Dorf ist touristisch gut aufbereitet, Souvenirs, Kunst, ein Café mit fantastischem Ausblick und einige Gaststätten runden den Besuch gut ab.   

 

Kap Arkona und Putgarten

Kap Arkona ist Rügens Nordspitze. Auf der 45 Meter hohen Steilküste stehen zwei Leuchttürme, wobei der Höhere noch in Betrieb ist und als Peilturm der Marine Dienst verrichtet. Die ehemalige DDR-Volksarmee nützte das Kap für militärische Zwecke. Unter anderem gab es ein Bunkersystem  mit einem unterirdischen „Marineführungsbunker“ mit etwa 2.000 Quadratmetern Grundfläche. Putgarten ist eine kleine Gemeinde, der Mittelpunkt des Ortes ist der Rügenhof Arkona welcher buchstäblich zum Einkehren einlädt. Es ist ein mächtiger, restaurierter Gutshof aus rotem Backstein, untergebracht sind hier Schauwerkstätten, Verkaufsstände, ein Café, eine Kaffeerösterei und eine Fischräucherei sowie zahlreiche Imbissstände.

Hinweis: Kap Arkona, Putgarten und Vitt sind „Touristenautofrei“, lassen sich jedoch zu Fuß mühelos erwandern (Rundweg ca. 6,5 km). Ein Bummelzug fährt halbstündlich über Putgarten zum Kap und nach Vitt. Vor dem Kap gibt es einen PKW-Parkplatz und den Womo-Stellplatz. Der Stellpatz ohne Komfort bietet für 30 Mobile Platz, Kosten - bis 3,10m € 8,-. darüber hinaus € 15,- für 24 Stunden.

 

Hansestadt Stralsund

Die Hansestadt Stralsund ist als UNESCO-Welterbe, der einmaligen Lage an der Ostsee, und den prächtigen Bauten der Backsteingotik ein besonderer Touristenanziehungspunkt  in Mecklenburg-Vorpommern. In 20 min ist man vom Stellplatz in der Altstadt, wobei der Weg zur Marienkirche mit ihren 104 Meter hohen Turm entlang des Deichs besondere Reize bietet.