Reiseroute
Wir haben ausreichend Zeit, demzufolge bleiben wir unserem Leitsatz treu, wir nehmen nicht die kürzeste, sondern die schönste Route. Dieses gilt auch für die Rundreise in der Normandie. Die Anreise verläuft über Deutschland und bei Roppenheim haben wir die Grenze in den Elsas passiert, schnurstracks fahren wir über Metz in die Normandie.
Zusmarshausen,
liegt am Anreiseweg nach Bebenhausen und bietet sich perfekt für eine Zwischenübernachtung an. Es ist ein einfacher Parkplatz aber ruhig.
Stellplatzpreis kostenlos.
Bebenhausen
Wir wollen die Zisterzienserabtei in Bebenhausen aufsuchen. Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus einer Urkunde des Jahres 1187. Pfalzgraf Rudolf I. von Tübingen hatte das Kloster wenige Jahre zuvor gestiftet. Das Kloster mit dem Schloss hat eine bewegte Vergangenheit, vor der Reformation bewirtschafteten die Zisterzienser das Besitztum, nach der Reformation dienten die Klostergebäude als Klosterschule, Jagdschloss der Könige von Württemberg und später als Sitz des Landtags des Landes Württemberg-Hohenzollern. Es gibt keine Parkplätze für Wohnmobile im Ort, wir fahren ca. 500m weiter zum nächsten, geräumigen Parkplatz an der Bundesstraße.
Herrenberg
Bevor wir die Grenze ins Elsass bei Roppenheim passieren übernachten wir am Stellplatz in Herrenberg.
Stellplatzpreis € 5.-
Metz
Am kommenden Morgen geht die Fahrt an den Nationalstraßen nach Metz. Wir bleiben für die Stadtbesichtigung 2 Tage am Stellplatz am Nebenarm der Mosel. Der Stellplatz hat weder Strom noch Versorgung und ist nebenbei erläutert, relativ umständlich zum Anfahren. Warum, die Navis wollen über die Zufahrtstraße des Campingplatzes fahren, bedauerlicher Weise ist die Durchfahrt nicht möglich, hier hilft wieder nur eine Karte. Dennoch der Platz ist absolut zentrumsnah und ruhig.
Stellplatzpreis € 12.-
Château de Coucy,
liegt am Weg nach Le Treport und bietet sich für eine Zwischenübernachtung an. Der ruhige Stellplatz erlaubt einen traumhaften Blick auf das Château.
Stellplatzpreis momentan kostenlos da Terminal defekt.
Le Tréport
Unsere erste Begegnung mit dem Atlantik ist in Le Tréport. Die quirlige Hafenstadt am Ärmelkanal hat 3 Stellplätze, wir stellen uns auf einen der beiden Klippenstellplätze und haben eine traumhafte Aussicht auf das Meer. Entweder über die lange Treppe oder dem kostenlosen Schräglift gelangen wir hinunter zum Hafen. Beim Rundgang durch die kleine Fischer-Stadt entdecken wir eine reichhaltig bestückte Fischhalle. Wir flanieren die Strandpromenade entlang, diese bietet für jeden Geschmack etwas, Salon de Thé, Bistros, Brasserien, Restaurants und Modegeschäfte in reichlicher Auswahl.
Stellplatzpreis €9.-
Veules-les-Roses
Wir umfahren die Hafenstadt Dieppe und rollen an der D925 nach Veules-les-Roses. Jedoch bevor wir die Kleinstadt erreichen machen wir einen Halt bei Carrefour um Wäsche zu waschen und unseren Einkauf zu erledigen. Außerdem benötigt unsere Schiebetür ein kleines Service. Wie praktisch, die Waschmaschinen sind unmittelbar am Parkplatz, wir können davor gut parken und eine kleine Pause mit frischem Obst genießen.
Veules-les-Roses ist eines von 6 normannischen Dörfern mit dem Etikett „schönste Dörfer Frankreichs“, wir können bestätigen, das Dörfchen zählt mit Recht zu den schönsten Orten Frankreichs. Enge Gässchen, schmucke Plätze traditionsreiche Geschäfte und vieles mehr gibt es zu bestaunen. Darüber hinaus hat das Dorf einen kleinen Strand mit einem ansprechenden Blick auf die Alabasterküste. Das besondere dieser Gegend ist der Fluss Veules, welcher mit knapp 1150m Länge der kürzeste Fluss Frankreichs. Reed gedeckte Stein- oder Fachwerkhäuser, üppig blühende Rosengärten und der schattige Mühlenwanderweg an der Veules machen den Rundgang zu einem besonderen Erlebnis. Ewig schade, auf der großen Wiese, quasi dem Dorfparkplatz oberhalb der Klippen, ist nächtigen verboten, das Dörfchen hat keinen Stellplatz, so ziehen wir weiter.
Saint–Valery-en Caux
Wir rollen die paar Kilometer der Landstraße entlang zum nächsten Hafenstädtchen, Saint–Valery-en-Caux, hier gibt es einen offiziellen Stellplatz direkt am Meer. Achtung, die Zufahrt ist mehr als abenteuerlich. Für Wohnmobile über 3,5t und länger als 7m könnte das nicht gut ausgehen, besonders enge Kehren, enge Gässchen teilweise steil, kurvig und mit zahlreichen Schlaglöcher versehen gestaltet sich die Zufahrt. Am buchstäblich letzten Ende des Hafengeländes erreichen wir die engen Stellplätze, respektive Parkplätze. Die Zufahrt vom Norden erkennt unser Navi nicht, da eine direkte Straße permanent gesperrt ist, eine weitläufige Umfahrung bringt uns letztendlich doch ans Ziel. Dennoch, entschädigt werden wir einerseits mit einem fantastischen Blick durch unsere Schlafzimmerfenster aufs Meer und durch die vorderen Fenster eine märchenhafte Sicht auf die bizarr geformte, weiße Alabaster Steilküste, darüber hinaus gibt´s geschenkt die salzige Atlantikbriese dazu. Das kleine Hafenstädtchen ist mit einem Spaziergang vom Stellpatz aus gut zu erreichen. Mit Saint–Valery-en-Caux ist der erste Reiseabschnitt in der Normandie abgeschlossen.
Stellplatzpreis € 9.-
Fécamp
Wir fahren die schmale Küstenstraße entlang in Richtung Étretat, doch nicht ohne vorher einen Zwischenstopp in Fécamp zu machen. Der Stellplatz direkt am Hafen lässt eine herrliche Sicht auf den Ort, die beiden Kirchen und das Kloster zu. Das geradezu bekannteste Produkt aus Fécamp ist der im Kloster destillierte Likör Bénédictine. Der Stellplatz ist geschottert und in bester Lage im Hafen.
Stellplatzpreis momentan kostenlos da das Terminal defekt ist.
Étretat
Unser landschaftliches Highlight der Alabaster-Küste ist Étretat, ein 1600 Selen zählendes Fischerdörfchen. Einzigartige, atemberaubende Felsenformationen gestalten die Küste. Wir wandern den teilweise steilen und unwegsamen Weg entlang der Küste der Weg bis zu einer einsamen Badebucht. Die steilen Passagen befinden sich nicht am Rand der Felsenriffe, dennoch ist Achtsamkeit geboten, die Wege sollten nicht verlassen werden. Das Betreten der Badebuchten ist abhängig von der Tide, der Tidehub kann über 10m je nach Jahreszeit betragen. Die kleine Ortschaft mit altem Fachwerk ist sehenswert, jedoch regelrecht überlaufen von Touristen aller Länder. Dementsprechend überdurchschnittlich hoch sind die Preise. Souvenirläden, Bistros und Restaurants säumen die Fußgängerzone. Die Pizzeria direkt an der Standpromenade beim Parkplatz ist nicht zu empfehlen, hohe Preise, miese Qualität wie z.B. eine verbrannte Pizza, unfreundliche, darüber hinaus sehr schleppende Bedienung. Der Stellplatz ist rund 1,2 km außerhalb der Fußgängerzone und in der Urlaubszeit gegen mittags bereits voll. Obwohl deutlich als Stellplatz gekennzeichnet missverstehen viele Wohnmobilisten diese Bedeutung und kurbeln die Markise heraus und packen sämtliches Campingmobiliar aus. Auf diesem Stellplatz ist campingverhalten nicht zulässig, dafür gibt es nebenan den ansehnlichen, aber etwas teureren Campingplatz.
Stellplatzpreis € 11.-
Le Havre,
die wichtigste Hafenstadt am Ärmelkanal, lassen wir ohne Besichtigung hinter uns und rollen gemütlich nach Honfleur. Wir nehmen die Route durch Le Havre geradeswegs am Haven, vorbei an gigantischen Ladekränen und an einem neuen Gastanklager. Die größte Schrägseilbrücke Europas, die „Pont de Normandie“ mit 856 m ist in Sicht. Die Brücke überquert die Seine-Mündung und verbindet Le Havre, damals Haute-Normandie, zur rechten im Norden mit Honfleur, damals Basse-Normandie mit dem linken Ufer der Seine im Süden. Vor der Auffahrt zur Brücke befindet sich ein Parkplatz, hier kann das gigantische Bauwerk besichtigt werden, außerdem ist im Gebäude ein kleines Museum, welche die Bau-Geschichte der Schrägseilbrücke eindrucksvoll vermittelt. Die Fahrt über die Brücke ist ein besonderes Erlebnis und hinterlässt einen bleibenden Eindruck. Der Preis für die Überfahrt beträgt für Klasse 2 Wohnmobile bis 3,5t € 6,50.- ist es aber auch wert, zumal wir uns einen Umweg von rund 80km ersparen.
Parkplatz und Museum sind kostenlos
Honfleur,
ist eine kleine Hafenstadt und liegt am südlichen Ufer der Seine Mündung am Ärmelkanal. Honfleur hat eine lange künstlerische Tradition, auch heute noch stehen die Maler am Kai der Seine. Der alte Stadthafen ist eines der beliebtesten Fotomotive der Normandie. Kleine, schmale, aber hohe Häuser mit Schieferfassaden, aneinandergereiht um den Hafen, runde die Hafen-Idylle gekonnt ab. Sehenswürdigkeiten wie beispielsweise die hölzerne Kirche Sainte Catherine und zahlreiche Fachwerkbauten, zum Teil aus der Mitte des 15. Jahrhunderts, sind besonders reizvoll. Der großräumige Stellplatz liegt unmittelbar vor der Altstadt, alles ist bequem ohne Fahrrad zu erreichen.
Stellplatzpreis € 12.-
La Mailleraye-sur-Seine
Nach 2 anstrengenden Wandertagen gönnen wir uns eine Auszeit an der Seine. Ein verlockender Stellplatz direkt am Fluss mit einem kleinen Dörfchen sagt uns zu. Wir genießen die Ruhe, das herrliche Wetter und erfreuen uns an den vorbeiziehenden Schiffen. Die Seine ist insbesondere zwischen Paris und Le Havre eine wichtige Lebensader der Normandie. Containerschiffe, Schüttgut-Frachtschiffe, Sportboote und jede Menge Flusskreuzfahrtschiffe ziehen an unserem Stellplatz vorbei.
Stellplatzpreis € 7,30
Abtei Jumièges
Wir fahren ein paar Kilometer zurück und queren die Seine an der „Pont de Brotonne“, eine mächtige Hochseilbrücke. Der Stellplatz liegt zentral, zur Abtei sind es 10min. Für die Besichtigung sollte man sich rund 2,5 Std Zeit nehmen.
Stellplatzpreis kostenlos
Rouen,
ist die Hauptstadt der nordfranzösischen Region Normandie. Die quirlige Hafenstadt an der Seine birgt so manche interessante Sehenswürdigkeit. Wir besichtigen die wichtigsten Highlights der Stadt. Die Fußgängerzone ist geprägt von mittelalterlichen Fachwerkgebäuden, dem bekannten Uhrturm, darüber hinaus die gotischen Kirchen wie Saint-Maclou und Saint-Ouen und natürlich auch die hoch hinausragenden Türme mit 151,5 Meter der „Cathedrale Notre-Dame de Rouen“. Wir bleiben eine Nacht und ziehen am Morgen weiter. Die buchstäbliche Großstadt-Hektik ist überall zu spüren, im Stadtpark tummeln sich zwielichtige Gestalten. Ein Tag für die Stadt ist uns genug. Fußläufig in die Stadt gibt es 2 Stellplätze, beide sind kostenlos, bieten aber auch nichts. Wir nächtigen am Platz auf der Seine-Insel, dieser erscheint und noch am ruhigsten und die Sicht auf die Seine und die Stadt entschädigt ein bisschen. Wer Großstadt-Flair liebt ist hier richtig, wir ziehen weiter.
Stellplatzpreis kostenlos, ist aber auch etwas lieblos.
Bernay
Wir erreichen nach rund 1,5Std die kleine Ortschaft Bernay, machen einen Zwischenstopp für eine Besichtigung. Leider hat die Stadt keinen Stellplatz und auch keine Parkplätze für Wohnmobile. Am Bahnhof gibt es ein paar kostenlose Parkplätze wo gerade mal ein 6m Kastenwagen noch Platz hat.
Broglie
lieg etwa 15min südlich von Bernay, ist eine französische Klein-Gemeinde mit etwas über 1000 Einwohnern im Département Eure in der Normandie. Wir schreiben heute den 13. Juli 2022, am 14.7. ist in Frankreich Nationalfeiertag, der Großteil der Geschäfte ist an diesem Tag geschlossen. Wir suchen uns ein ruhiges Plätzchen für die nächsten 2 Tage, die idyllische Ortschaft hat einen netten, schattigen Stellplatz, mit großzügigen Stellflächen.
Stellplatzpreis € 7,60 pro Nacht
Giverny
Es geht kulturell weiter in Richtung Giverny. Die kleine französische Gemeinde mit 496 Einwohnern war die letzte Wohnstätte von Maler „Claude Monet“. Er war ein bedeutender französischer Maler, dessen Kunstwerke der Stilrichtung des Impressionismus zugeordnet werden. Der Stellplatz liegt unmittelbar vor der Stadt, der Weg zu Monet`s Haus ist gut beschrieben. Am Samstagvormittag zählten wir über 25 Reisebusse am Platz, größtenteils aus Paris, außerdem werden von den Flusskreuzfahrtschiffen von der Anlegestelle in Vernon zahlreiche Reisegruppen herbei gebracht. Möchte man das Anwesen mit den Bildern und die Gärten anschauen ist man gut beraten, dies an Werktagen (Mo bis Fr) zu tun und selbst an diesen Tagen ist immer noch genug los.
Stellplatz kostenlos
Vernon
Wir kutschieren am kommenden Morgen 5 km weiter nach Vernon, da heute am Samstag hier großer Markttag ist. Frisches Obst und Gemüse, sowie Fisch und Fleisch in reichlicher Auswahl, darüber hinaus entdecken wir einen Brotstand mit verschiedenen Roggenbrotsorten, was in Frankreich durchaus selten ist. Wir füllen unsere Lebensmittel Vorräte mit den bäuerlichen Angeboten nach und bummeln über die Seine zurück zum Parkplatz. Vernon hat keinen eigenen Stellplatz somit geht unsere Reise weiter nach Évreux.
Évreux,
liegt auf unserer Stecke nach L´Aigle, wir hätten gerne die Stadt besichtigt, doch der viel zu kleine Stellplatz war ausgebucht, somit hielt uns hier nichts.
Verneuil-sur-Avre
Wir bleiben übers Wochenende in Verneuil-sur-Avre um etwas auszuspannen. Die französische Kleinstadt ist von den Bombenangriffen des Zweiten Weltkriegs verschont geblieben, der verträumte Altstadtkern ist bestens erhalten. Den besonderen Charme erhält die Stadt durch die zahlreichen normannischen Fachwerkhäuser und die pompösen Bürgerhäuser. Rund um den großzügigen Stadtplatz vor der Kirche, reihen sich zahlreiche Geschäfte und Gastwirtschaften. Die hohe Geistlichkeit lebte rund um die 56 m hohe Kirche Sainte-Madeleine welche im gotischen Flamboyantstil gebaut wurde. In der Stadt gibt es außerdem die „Benediktiner Abtei Saint-Nicolas“. Verneuil-sur-Avre wird auch immer wieder als das Tor zur Normandie beschrieben, wir wissen jedoch es gibt mehrere Städte welche ebenso benannt werden. Der Stellplatz ist direkt vor dem Stadttor.
Stellplatz kostenlos
Le Bourg, Saint-Sulpice-sur-Risle
Wir machen uns am Montagvormittag gemütlich auf den nach Le Bourg bei L'Aigle um die einzige und somit auch letzte Nadelfabrik Frankreichs zu besichtigen. Das ehrwürdige Fabrikgebäude steht unter Denkmalschutz. Heute wie damals werden Stahlnadeln für die verschiedensten Verwendungszwecke mit hoher Qualität gefertigt. Der Besuch ist nicht nur ein Erlebnis für alle Schneider/innen und Hobbynäher/innen, man kann den Fabrikarbeiter/innen über die Schulter gucken und den Fertigungsprozess vom Draht bis zur Nadel hautnah miterleben, insofern kommen auch technikbegeisterte Männer auf ihre Kosten. Ein Museum sowie ein Shop mit einer breiten Angebotspalette runden den Besuch perfekt ab.
Stellplatz ist kostenlos
L'Aigle
Wir fahren noch am selben Tag die paar Kilometer weiter nach L'Aigle, da am Dienstagvormittag hier der drittgrößte Markt Frankreichs abgehalten wird. Das Thermometer zeigt 38 Grad im Schatten und wird auch gegen Mitternacht nicht unter 30 Grad gehen. Der geräumige Stellplatz liegt ca. einen Kilometer außerhalb der Stadt und ist gänzlich unbelegt. Ein schattiges Plätzchen fällt uns gleich auf und wir richten uns häuslich ein. Wir schlendern am Vormittag durch das bunte Markttreiben und kaufen einige regionale Produkte ein, visitieren noch die Stadt und spazieren zurück zum Stellplatz, denn wir wollen heute noch zum kleinen Dörfchen Camembert fahren.
Stellplatz € 8,40 mit Kurtaxe
Camembert
Dieser Abschnitt unserer Reiseroute ist größtenteils den Gaumenfreuden gewidmet, allen voran Käse, Cidre und Calvados (AOC). Nach 46 km Bundesstraße und 45 min Fahrzeit erreichen wir Camembert. Hier ist sozusagen der Geburtsort des aromatischen Weichkäses mit Weißschimmelrinde. Camembert darf sich bald ein weißer Weichkäse nennen, aber für den Namen „Camembert de Normandie AOP“ liegt eine geschützte Herkunftsbezeichnung vor. Deshalb darf die Bezeichnung AOP nur für einen in der Normandie aus Rohmilch und einer bestimmten Rinderrasse hergestellter Camembert genannt werden. Im knapp 200 Einwohner zählenden Dorf ist das „Camembert-Museum“ mit Einblick in die Produktion und das „La Maison du Camembert“, hier kann die Köstlichkeit auch verkostet werden. Beim Museum ist ein kleiner Stellplatz, gut für eine Übernachtung, aber vorher in der Gemeinde fragen.
Stellplatz kostenlos
Livarot
Nach der Ortschaft ist auch der gleichnamige feinwürzige Rotschimmel-Käse benannt. Der Käse riecht strenger als sein Geschmack ist. Er wird aus roher oder pasteurisierter Kuhmilch hergestellt und hat wie beim Camembert ebenfalls eine geschützte AOP Herkunftsbezeichnung. Der Käse zeichnet sich durch sein charakteristisches Aussehen sowie seinen typischen Geschmack aus. Die Streifen aus Riedgras an der Seite verleihen ihm auch die Bezeichnung “Le Colonel” (Oberst), darüber hinaus behält der Käse dadurch sein schöne runde Form. Übrigens, Livarot zählt zu den ältesten Käsesorten der Normandie. Seine Ursprünge gehen wahrscheinlich auf Mönche zurück, die ihn bereits in der Mitte des 12. Jahrhunderts hergestellt hatten. Ein aufgelassener Campingplatz welcher als Stellplatz umfunktioniert wurde, inmitten der Stadt, bietet sich für die Übernachtung an, doch die Fahrt geht weiter nach Lisieux. Wir verlassen vorerst nun die Route des Käses und gehen auf Pilgerschaft.
Lisieux
Lisieux in der Normandie ist der zweitgrößte Wallfahrtsort in Frankreich nach Lourdes in den Pyrenäen. Alle bedeutenden Wallfahrtstätten haben eines gemeinsam, es sind meist prachtvolle Gebetshäuser an einem religiös bedeutsamen Ort, der von Gläubigen in der Regel im Rahmen einer Pilgerreise aufgesucht wird, um dort zu beten und Buße zu tun. Die „Basilika Sainte-Thérèse“ ist der heiligen Therese von Lisieux gewidmet, sie war eine Nonne des Karmeliterordens. Das Gotteshaus ist relativ jung, wurde im neobyzantinischen Stil errichtet und im Jahr 1954 eingeweiht. Es gibt einen Parkplatz vor der Pilgerstätte, jedoch keinen Stellplatz in Stadtnähe für die Nacht. Auf der „Route du Cidre“ geht es nun in ein besonderes Dorf.
Beuvron-en-Auge
Wir umfahren nördlich Caen, da unser Bedarf an Großstätten gedeckt ist und machen uns auf den Weg zu einem kleinen Dörfchen Namens Beuvron-en-Auge. Vorbei an Apfelgärten begegnen wir ferner Pferdegestüte, Herrenhäuser und viele attraktive Fachwerkhäuser. Es ist eine sehr kleine Gemeinde mit 194 Einwohnern im Département Calvados. Das Kleinod in der Normandie zählt zu den 100 schönsten Dörfer Frankreichs. Die Entstehung des Dorfes geht ins 12. Jahrhundert zurück. Rund 20 Cidre-Bauern des Pays d’Auge bewirtschaften die umliegende Gegend mit dem herrlichen Obst für den bekannten Cidre. Wer originale Antiquitäten sucht kommt hier auf seine Kosten. Unzählige verträumte Boutiquen laden zum Flanieren ein und jeden zweiten Sonntag im Monat findet der große Antik-Markt „Beuvr’Antiques“ statt. Das Dörfchen ist touristisch aufbereitet, wie an der Preisen zu erkennen ist, dennoch nicht überlaufen. Beim Bummeln um den Dorfplatz gewinnen wir den Eindruck als wäre die Zeit vor 100 Jahren stehengeblieben. Wer hier noch guten Bio-Cidre verkosten und einkaufen möchte kann dies bei den örtlichen Produzenten zum Herstellerpreis tun. Der schön angelegte, teils schattige Stellplatz ist direkt am Dorfrand, zu bezahlen ist dieser in der Tabaktrafik.
Stellplatzkosten € 10.- mit Ver- und Entsorgung
Die Pegasus Brücke
Wir kutschieren weiter zu den Spuren der Invasion der Alliierten in der Normandie oder bekannt unter dem Begriff „Operation Overlord“ welche ab dem 6. Juni 1944 an der Küste der Normandie sattgefunden hat. An den Kampfhandlungen nahmen Soldaten aus den Vereinigten Staaten, Großbritannien, Kanada, Polen, Frankreich, Neuseeland, Norwegen und anderen Staaten teil. Ursprünglich hieß die Brücke bis 1944 Bénouville-Brücke. Umbenannt wurde die Brücke 1944, nachdem sie von der 6. britische Fallschirmspringerbrigade in der Nacht zum 6. Juni 1944 eingenommen wurde. Am sogenannten D-Day wurde sie im Verlauf der Operation Tonga von alliierten Luftlandeeinheiten der britischen 6. Luftlandedivision unter dem Befehl von Major John Howard erobert. Ein sehr interessantes Museum mit Dokumentationsmaterial ist nebenan, die Brücke kann im Original beim Museum besichtigt werden. Es gibt keinen Stellplatz, nur einen Parkplatz beim Museum, welcher am Abend geschlossen wird. Das Museum liegt bei einer Sackgasse, wir verbrachten hier eine angenehm ruhige Nacht mit anderen Wohnmobilisten.
Keine Kosten
Courseulles-sur-Mer „Juno Beach“
Auch hier gibt es ein Museum zum Thema „Invasion der Alliierten in der Normandie“. Courseulles-sur-Mer hat einen kleinen aber gefälligen Hafen mit Fischmarkt, wir drehen eine Hafenrunde und ziehen weiter. Der Parkplatz beim Museum ist kostenlos, eine Übernachtung ist nicht möglich.
Longues-sur-Mer
Das kleine Nest Longues-sur-Mer ist landläufig bekannt für seine bedeutende Rolle während des Zweiten Weltkrieges. Die Deutsche Wehrmacht hatte auf den Küsten-Felsen eine Verteidigung errichtet, welcher Bestandteil des Atlantikwalls war. Späh-Bunker und 4 Batterien mit den Geschützen der sind zu besichtigen, darüber hinaus gibt es ein kleines Informationszentrum. Das besondere hier, die Geschütze sind teilweise unversehrt und nicht den Alteisensammlern nach Kriegsende zum Opfer gefallen. Direkt am Platz ist ein neuer Stellplatz mit großzügiger Einteilung, Klappstuhl geeignet, ohne Entsorgung.
Stellplatz und Informationszentrum kostenlos.
Bayeux
Die sehenswerte Kleinstadt Bayeux in der Region Calvados punktet mit der historischen Altstadt, den alten Fachwerkhäusern und der Cathedrale Notre-Dame, die um 1077 von Wilhelm dem Eroberer eingeweiht wurde. Die Stadt besitzt Flair, ist im Krieg größtenteils verschont geblieben und hat ihr authentisches mittelalterliches Stadtbild bewahrt. Bemerkenswert der 68,38 Metern lange und 50 Zentimetern breite Wandteppich von Bayeux, welcher vermutlich Ende des 11. Jahrhunderts von Bischof Odon, dem Bruder von Wilhelm dem Eroberer, als Dekor für die Cathedrale in Auftrag gegeben wurde. Die Stickereien stellen die Eroberung Englands im Jahre 1066 durch Wilhelm dar. Seit 2007 gehört der prunkvolle Teppich zum UNESCO-Programm „Memory of the World“
Stellplatz € 5.50
Port-en-Bessin-Huppain
Die kleine Hafenstadt am „Omaha Beach“ mit knapp 2000 Einwohnern gehört zum Kanton Bayeux. Die Normandie ist eine der besten Schlemmeradressen für französische Jakobsmuscheln. Alljährlich im Herbst können die fangfrischen köstlichen Muscheln auf einem der Jakobsmuschelfeste genossen werden. Diese spezielle Muschelsorte verfügt über das „rote Label“, ein Zeichen für allerhöchste Qualität. Außerdem ist Port-en-Bessin der wichtigste Jakobsmuschelhafen im Département Calvados, doch leider gibt es diese Gaumenfreude nur im Oktober und Dezember, so begnügen wir uns mit Austern. Der vollversorgte Stellplatz mit teilweise Meerblick ist fußläufig zum Hafen.
Stellplatzkosten € 11.- mit Ver- und Entsorgung
Operation Overlord
Ø Overlord Museum
Ø Memorial Museum of Omaha Beach
Ø D-Day Experience Museum
Ø Airborne Museum
Der Großangriff der Alliierten in der Normandie, genannt „Operation Overlord“ ab dem 6. Juni 1944 war ein Entscheidungstag für den Ausgang des zweiten Weltkrieges. Für Interessierte und Museumshungrige sind die 5 Küstenabschnitte „Sword Beach“, „Juno Beach“, „Gold Beach“, „Omaha Beach“ und „Utah Beach“ bestimmt die beeindrucktesten Landstriche, um einen realistischen Eindruck der damaligen Ereignisse zu bekommen. Auf einer Strecke von knapp 60 Kilometer befinden sich die oben angeführten Museen und Schauplätze, die Eintrittspreise belaufen sich von € 7.- bis € 19.-. Eindrucksvoll wird vermittelt wie sich die damalige deutsche Führung an der Atlantikküste ein System von Verteidigungsanlagen, den so genannten Atlantikwall mit immensem Aufwand eingerichtet hat. Zudem wird die gesamte Operation Overlord in allen nur möglichen Details mit exakten Invasionsplänen erklärt und mit einem Flugsimulator sowie einem 3D Kino realitätsnah näher gebracht. Wir sind beeindruckt und zu gleichermaßen fasziniert von der Informationsmenge samt der Präzision der nachgestellten Ereignisse und können diesen Küstenabschnitt für jene, welche eine Affinität zu diesem Thema haben besonders empfehlen.
Wir können aus eigener Erfahrung folgende 4 Museen empfehlen: das „Museum bei der Pegasus Brücke“, das „Overlord Museum“ mit 2200m² Ausstellungsfläche und das „D-Day Experience Museum“. Jedes Museum hat einen Themen-Schwerpunkt und ist sehenswert. Parkplätze sind überall vorhanden, Übernachtungsmöglichkeiten meist direkt am Museumsparkplatz oder auch in unmittelbarer Nähe. Erwähnenswert ist das D-Day Experience, es gibt einen super Flugsimulator mit einen realistischen Angriffsflug und einer Notlandung nach Beschuss, ein 3D-Kino, darüber hinaus können hier außer den üblichen Andenken antike Kriegsrelikte erworben werden. Die genauen Standorte können im Internet entnommen werden.
Utah Beach
Unser letzter Kontakt an der Route 1944 mit der Operation Overlord ist an der Küste beim Utah Beach Memorial, wo auch ein Museum ist. Ein übergroßer Parkplatz bietet genügend Platz, Übernachtung ist nicht erlaubt.
Saint-Vaast-la-Hougue
Wir verlassen mit einem Aufatmen und einer gewissen Befreiung die D-Day Route, bei den unübersehbaren omnipräsenten Kriegsinformationen verliert man ungeachtet der tragischen Ereignisse von 1944 beinahe den Blick, welch einen Charme diese Küste hat. Unser Weg führt uns 25 km weiter nördlich unmittelbar am Strand erlang nach zum Hafenstädtchen Saint-Vaast-la-Hougue. Der Ort ist ein wichtiger Fischerei- und Jachthafen und außerdem ein bedeutendes Austernzuchtzentrum, darüber hinaus profitiert der Badeort von einem angenehme milden Klima. Vom Stellplatz ist man in 5 min am quirligen Hafen und kann die Aussicht genießen. Nachdem hier eine gute Feinschmeckeradresse für Austern ist, besorgen wir uns am kleinen Hafenmarkt ein Dutzend für das Abendessen. Austern können roh oder auch gekocht genossen werden. Hier in der Gegend kennt man nur den Rohgenuss, wir hingegen kochen uns den leckeren Gaumenschmaus und genießen das Essen mit einem guten Chardonnay und einer landestypischen Süßspeise. Direkt vor der Küste ist die 28 Hektar große „Ile Tatihou“, bei Ebbe kann man den einen Kilometer bequem hinüber spazieren, wer sicher gehen möchte und trockenen Fußes dorthin gelangen will, kann gezeitenunabhängig mit einem Amphibienfahrzeug auf die Insel fahren. Die Insel ist Unesco-Weltkulturerbe seit 2008. Auf der Insel ist das „Musée maritime de Tatihou“ sowie prächtige Gartenanlagen. Wir bevorzugen das Amphibienfahrzeug und genießen die abenteuerliche Fahrt am Wasser und zu Lande.
Stellplatzkosten€ 20.- für 2 Tage
Barfleur
https://de.normandie-tourisme.fr/absolut-sehenswert/die-schoensten-doerfer-frankreichs/
Nach 2 Tagen Entspannung und Sightseeing gondeln wir weiter nördlich nach Barfleur. Das Hafenstädtchen Barfleur befindet sich im Osten der Halbinsel Cotentin und gehört zu den 100 schönsten Dörfern Frankreichs, es begeistert uns sogleich mit seinem maritimen Charme. Samstag ist Markttag, wir schlendern durch die mit Ständen bestückte Hafenzeile und entdecken so manchen Leckerbissen. Insbesondere Käse, Gemüse und Obst haben ein gutes Preis-Leistungsverhältnis. Der Stellplatz liegt am Ortsrand und bietet einen traumhaften Blick auf das Meer. Wir entdecken an der Uferböschung eine Treppe, ideal für ein erfrischendes Bad im (knapp 18 Grad warmen) türkisgrünen. saubereren Atlantik.
Keine Stellplatzkosten
Der Leuchtturm von Gatteville - Phare de Gatteville
Der Leuchtturm steht majestätisch an der nördlichen Küste des Cotentin und ist mit seiner Höhe von 75m der zweitgrößte Leuchtturm Frankreichs. Es gilt 349 Stufen zur Aussichtsplattform zu ersteigen, die Entschädigung ist ein herrlicher Blick über die Manche, die Küsten des Calvados und den normannischen "Bocage".
Die Wassermühle bei Vicq-sur-Mer
Wir besuchen am Weg zum Kap eine neu restaurierte Wassermühle. Die Wohnstätte, der Arbeitsraum mit den Mühlen, sowie eine liebevoll wiederhergestellte Schulklasse sind zu sehen, der Müller oder seine Frau dürften außerdem den Lehrerberuf noch ausgeübt haben.
Le Sémaphore de la Hague, das geografische Nordkap der Normandie
Wir bewegen uns entlang der Küste langsam in Richtung Kap, dabei machen wir einen Kurzbesuch in Cherbourg. Es bleibt bei einem kurzen Gastspiel, die Hafenstadt ist verkehrsreich, zwielichtige Gestalten treiben sich in der Hafengegend herum, es ist für uns kein Ort zum nächtigen. Wir fahren rund 7 Kilometer weiter westlich zur Ecole Des Fourriers, eine Militärschule und finden einen Stellplatz mit Sicht auf die gesamte Bucht und den Hafen von Cherbourg. Nach einer ruhigen Nacht geht die Reise weiter, selbstverständlich an der abwechslungsreichen Küstenstraße. Immer wieder entdecken wir atemberaubende Ausblicke auf die schroffen Küsten und abgelegene Strände. Nach rund 30 Minuten Fahrzeit kommen wir am Kap an. Wir fahren die schmale Straße in Richtung Le Sémaphore de la Hague, das ist eine militärische Marinestation. Rund 50 m weiter auf einem Schotterweg, direkt bei einer Batterie können wir parken. Ein rund 1 Kilometer langer Fußweg führt am Strand entlang zum nördlichsten Punkt. Es bläst ein schneidiger Wind, aber es ist dennoch nicht kalt. Nach einer kleinen Stärkung geht´s weiter zum „Maison du Biscuit“.
Stellplatz kostenlos.
La Maison du Biscuit
Wir empfehlen wieder die abwechslungsreiche Küstenstraße und kommen vorbei an dem 3 Kilometer langen Industriegelände der Orano-Gruppe mit Sitz in Paris. Es ist ein staatlicher Industriekonzern, der in dem Bereich der Herstellung und des Verkaufs von Nukleartechnikanlagen und -brennstoff tätig ist. Ferner passieren wir das EDF Kernkraftwerk Flamanville an der Küste. Das Kernkraftwerk unterhält zwei in Betrieb befindliche Druckwasserreaktoren mit einer Nettoleistung von jeweils 1330 MW. Wer Kühltürme sucht, wird vergebens suchen, es wird direkt mit Wasser aus dem Ärmelkanal gekühlt. Das Haus der Kekse ist in Sortosville-en-Beaumont, ein kleines Dörfchen am Lande. Hier befindet sich das ultimative Kekse Eldorado, aber nicht nur Süßes, auch Saures gibt es hier zu kaufen. Eines sei verraten, es ist ein Einkaufserlebnis der besonderen Art.
Portbail
Wir gondeln weiter zum kleinen Hafenstädtchen Portbail, hier gibt es einen fantastischen Stellplatz für die Nacht. Das Dörfchen liegt am Rande eines natürlichen Hafens, der von Salzdünen an der Südseite begrenzt wird. Zwei Kirchen und die alte Steinbrücke mit ihren 13 Bögen, sowie alte Steinhäuser schmücken das Dorf, im Hafen liegen zwei Schiffswracks. Vom Fährhafen gibt es die Möglichkeit mit Fähren zu den „Kanalinseln Guernsey und Jersey“ zu gelangen, welche landläufig als Steueroasen bekannt sind.
Stellplatz kostenlos.
Château Fort de Pirou
Bevor unsere Reise weiter geht besichtigen wir das Château Fort de Pirou. Die von einem Wassergraben umgebene Burg wurde im 12. Jahrhundert erbaut und gehört somit zu den ältesten normannischen Burganlagen. Das Château kann besichtigt werden, ein großer Wohnmobil geeigneter Parkplatz ist davor. Der Pförtner bei der Kasse begrüßt Österreicher gerne mit einem „Servus“, wir erwidern mit einem freundlichen „Salü“. (In der vornehmen französischen Sprache ist Salü nur für gute Freunde vorgesehen) Für die Besichtigung sollten rund 1,5 Stunden eingeplant werden.
Villedieu-les-Poêles,
ist eine Kleinstadt mit knapp 4000 Bürgern. Die mittelalterlich anmutende Stadt hebt sich hervor durch Kunsthandwerke, wie die alte Kupferschmiede und allen voran durch das „Musee da la Dentelliere et Museede la Poeslerie“, das ist die älteste Glockengießerei Frankreichs und es arbeiten heute noch 18 Mitarbeiter im Unternehmen. Die Führungen werden in Französisch und Englisch abgehalten, wir werden ausführlich durch den aufwändigen Fertigungsprozess geführt. Unser Timing hat gepasst, Dienstag ist Markttag und so manches Schmankerl verirrt sich in unsere Tasche. Es gibt 2 Stellplätze, einer davon war um 17 Uhr bereits voll, der zweite am Hospital hatte noch freie Plätze. Zur Altstadt sind es 10 min fußläufig.
Stellplatz kostenlos
Domfront
Unsere Reiseroute schließt sich langsam, wir erreichen das Städtchen Domfront an der südlichen Grenze der Normandie. Es fasziniert durch seine mittelalterlichen Gassen, altes Fachwerk und vor allem durch die außergewöhnliche Form der Kirche. Es ist eine lange Geschichte um diesen Kirchenbau, jedoch auf den Punkt gebracht, der Platz für die Neuerrichtung war Quadratisch, somit entschied sich der damalige Architekt Albert Guibert für den Grundriss eines neobyzantinischen Gotteshauses. Es gibt 2 Stellplätze und einen Campingplatz, wir quartierten uns am Stellplatz bei der Marie (Gemeinde) ein. Der Platz ist hinter dem Gemeindehaus, sehr ruhig jedoch nur für kleine Womos bis max. 6m geeignet, dafür hatten wir eine exponierte Lage mit guter Aussicht.
Stellplatz kostenlos
Argentan
Am späten Nachmittag kutschieren wir weiter nach Argentan und beziehen Quartier am Stellplatz unweit des Gemeinde-Campingplatzes. Es gibt 5 schmale Stellplätze, diese sind jedoch nicht für Fahrzeuge über 6,5m geeignet. In die Innenstadt sind es rund 500 m. Argentan galt lange Zeit als bedeutendes Zentrum der französischen Spitzenkunst-Herstellung. Das „Maison des Dentelles“, das Haus der Spitzen, beherbergt eine einzigartige Sammlung von Nadelspitzen, Klöppelspitzen und Automatenstickereien aus der Zeit um 1600 bis ins 20. Jahrhundert. Die Kirche im Flamboyanstil ist dominant schon von weitem zu sehen. Da die Innenstadt im 2. Weltkrieg zu 90% zerstört wurde gibt es kaum alte Stadthäuser. Ein Spaziergang durch die Stadt und weiter geht die Fahrt Richtung Nordosten wieder an die Seine.
Stellplatz kostenlos
La Boulle sur Saine
Regina entdeckt einen der wenigen Stellplätze an der Seine. Der Platz liegt direkt am Fähranleger und bietet eine traumhafte Sicht auf die Seine-Schleife, darüber hinaus hat der Fluss etwas Beruhigendes. Das Wetter ist traumhaft, die Aussicht herrlich, wir erfreuen uns an den vorüberziehenden Kähnen und genießen die entschleunigende Wirkung des Wassers. Vorerst bleiben wir am linken Ufer für eine Nacht. Am kommenden Vormittag ist hier ein kleiner regionaler Markt, infolgedessen wechseln wir das Seineufer, setzen mit der Fähre über und bleiben die kommende Nacht am gegenüberliegenden Ufer. Apropos Fähre, beinahe alle Fähren über die Seine sind völlig kostenlos, doch Obacht mit größeren Wohnmobilen, es werden nur Womos bis 3,5 Tonnen und max. 3m Höhe mitgenommen. Mit Kastenwagen ist es kein Problem sofern die Höhe nicht überschritten wird, Teilintegrierte und Vollintegrierte über 7m wurden nicht auf die Fähre gelassen. Wir sind am nächsten Tag zu Fuß auf die Fähre, besichtigen die kleine Stadt La Bouille und kaufen am Markt Gemüse und entdecken einen kleinen Stand mit leckerem Brot. Die 2 Tage an der Seine waren wieder sehr entspannt, wir hatten viel Kontakt mit den Standlern und ein kleiner Plausch mit einer Familie aus Deutschland. Tags darauf setzten wir mit der Fähre erneut über und machen uns auf den Weg nach Lyons-la-Foret.
Stellplätze kostenlos
Lyons-la-Foret,
zählt wieder zu den 100 schönsten Dörfern Frankreichs, darüber hinaus zu den mystischen Orten Frankreichs. Die Sendereihe im Arte, Frankreichs mystische Orte dokumentiert diesen Ort mit der Umgebung sehr gut. Wir quartieren und am späten Nachmittag am Stellplatz, es ist hier nur ein einfacher Parkplatz, ein und Regina bekommt bei einem netten Geschwätz gleich am Parkplatz Infomaterial über zahlreiche Sehenswürdigkeiten. Eine der bekanntesten Baudenkmäler ist das Haus von Le Fresne & Maurice Ravel´s sowie die historische Markhalle aus dem 14. Jahrhundert im Zentrum. Donnerstag, Samstag und Sonntag jeweils vormittags ist hier Markt. Natürlich nützen wir diese Gelegenheit und bekommen einen unschlagbaren regionalen Honig und hausgemachte Feigenmarmelade verfeinert mit Vanille. Nachdem wir alle 14 Sehenswürdigkeiten abgeklappert haben fahren wir am Nachmittag noch zum nahegelegenen „Abbey de Mortemer“. Das Kloster ist nicht mehr bespielt, Reste von Gebäuden und der ursprünglich zu seiner Zeit größten Kirche der Normandie sind noch zu besichtigen.
Stellplatz kostenlos
Buchy
Wir fahren nach Norden, entlang der Eisenstraße nach Buchy, in dessen Zentrum ebenfalls eine historische Markthalle aus dem 17. Jahrhundert zu bestaunen ist. Der Stellplatz ist ca. 400 m vor dem Stadtzentrum und bietet Platz für rund 8 bis 10 Womos. Jeden Montag ist in Buchy Markttag, mal gucken was es hier zu entdecken gibt.
Stellplatz ist kostenlos
Neufchâtel-en-Bray
Wir nehmen einen letzten Anlauf auf unserem Käseroadtrip in der Normandie und besuchen Neufchâtel-en-Bray, bekannt durch seine Spezialität, den Neufchatel Käse. Die Form des schmackhaften Käses ist ein Herz und wie bei jedem Käse, je älter desto würziger sein Geschmack. Der AOP Käse wird ausschließlich im Original aus Rohmilch (Kuhmilch) „au lait cru“ hergestellt. In der Normandie wird der Käse gerne als Nachspeise mit Baguette und Cidre kredenzt. Übrigens, es ist der älteste Käse der Normandie, er wurde schon im 11. Jahrhundert hergestellt! Neben zahlreichen Sehenswürdigkeiten im Ort, findet alljährlich Ende September das Käsefest statt. Die Verkostung des Neufchâtels ist im Ort bei der Käsehalle und bei Ferme de Hyaumet möglich.
Stellplatz kostenlos
Mesnières-en-Bray,
ist eine kleine Ortschaft rund 6 km nordwestlich von Neufchâtel-en-Bray. Die wohl bekannteste Sehenswürdigkeit ist das „Château de Mesnières“. Der Stellplatz ist in der Stadt und zum Château sind es 5 min. Wir bleiben für eine Nacht bevor es weitergeht nach Dieppe.
Stellplatz kostenlos
Dieppe,
liegt an der Alabasterküste und hat zahlreiche Sehenswürdigkeiten zu bieten. Es ist unsere letzter Stadtbesuch der Normandie und zugleich unser letztes Zusammentreffen mit dem Atlantik, dem Ärmelkanal. Wir schnuppern nochmals die frische Atlantikbriese und genießen die schöne Zeit am Meer. Außer jeder Menge schöner Baudenkmäler, Kirchen und Museen ist Dieppe einer des größten Jakobsmuschel-Hafens Frankreichs. An der Hafenpromenade reihen sich Restaurants, Bars und Souvenirläden aneinander, selbstverständlich zu den üblichen Touristenaufpreisen und dem dürftigen Service. Wir schlendern etwas in die Innenstadt hinein und erkunden die bunte Fußgängerzone, hier passt Preis und Qualität wieder zusammen. Tolle Klamottenläden wie zum Beispiel „Von Dutch“ eine US Amerikanische Marke mit freundlicher, aber nicht aufdringlicher Bedienung lockt mich magisch an und wird mir natürlich zu Verhängnis. Die „Cathedrale Saint-Jacques“ ist leider etwas heruntergekommen und bedarf einer Generalsanierung, dafür sind die Innenstadtrestaurants sehr ansprechend. Es gibt 2 offizielle Stellplätze, wir nehmen den Stellplatz am Ende der Hafenpromenade, dieser hat den besten Blick auf den Fähranleger sowie die ein- und auslaufenden Schiffe und immer eine frische Brise.
Stellplatzpreis € 14,50
Wir sind nun gut 6 Wochen unterwegs, unsere empfehlenswerte Normandie-Rundreise neigt sich langsam dem Ende entgegen, viele Eindrücke von dem faszinierenden Land, der Kultur, der Arbeit und dem Leben der Bevölkerung in den Städten, an den Küsten aber auch am Lande werden uns stets in guter Erinnerung bleiben. Wir haben in dieser Zeit fast 50 Städte, Dörfer und Sehenswürdigkeiten besucht, haben von Land und Leuten viel mitbekommen, es war weit mehr als nur ein Urlaub, es war „Leben in einer Landschaft von besonderer Atmosphäre und Anziehungskraft“. Es wird bestimmt nicht unsere letzte Reise in diesen beeindruckenden Landstrich sein.
Heimreise über Reims
Von Dieppe nach Reims nehmen wir ausnahmsweise die Autobahn, da wir zum einen die Nationalstraßen bereits gut kennen und zum anderen die Strecke bequem mit Pause in 4 Stunden bewältigen können. Reims ist eine Stadt in der historischen Region Champagne-Ardenne im befindet sich im Nordosten des Landes, sie gilt als inoffizielle Hauptstadt der Champagne. Viele Champagnerkellereien haben hier ihren Hauptsitz, sie bieten Verkostungen und Kellerführungen an. Reims ist im Besitz vieler reizvoller Sehenswürdigkeiten, beispielsweise der Triumphbogen, genannt auch die „Porte de Mars“ aus dem 3. Jahrhundert, sie erinnert noch an die Zeit der römischen Herrschaft. Darüber hinaus wurden rund 1.000 Jahre lang in der „Cathédrale Notre-Dame“ viele französische Könige gekrönt, ferner sind etliche Paläste und das Grand Théâtre sehenswert.
Champagner
Reims ist bekannt für den besten Champagner, hier wird schon am Vormittag gerne ein Gläschen, anstatt des Kaffees, getrunken. In der Innenstadt sind etliche bekannte Champagner-Kellereien vertreten, prunkvolle Portale charakterisieren den Kellereieingang. Jedoch wir wollen die Champagnerwelt von Pommery erkunden, dazu nehmen wir das mächtige schmiedeeiserne Hauptportal und fahren direkt auf den Hauptplatz vor dem Restaurant und der Produktion. Wir wussten nicht, dass der eigentliche Besucherparkplatz 200m weiter nördlich war und diese Zufahrt nur einem besonderen Personenkreis vorbehalten war. Nun waren wir schon mitten auf dem Vorplatz, übrigens als einziges Fahrzeug - und starteten sogleich mit unserem Rundgang. Erfreulicherweise wurden wir nicht des Platzes verwiesen, großartig Pommery!
Der offizielle und einzige Stellplatz in Reims ist zentrumsnah, hat 7 Stellplätze, ist für eine Großstadt viel zu klein und wenig einladend. Der Zugang zum Stellplatz funktioniert einerseits über einen Code, welcher scheinbar irgendwo telefonisch und nur zu bestimmten Zeiten erfragt werden kann. Andererseits sind Ausfahrt und Einfahrt mit der gleichen Schranke gesichert, die Ausfahrt funktioniert über eine Magnetschleife im Asphalt, was mancherlei Vorteile bringt. Also Metall-Werkzeugkiste oder Metall-Kabeltrommel aus dem Womo raus und jede weitere Erklärung denke ich, erübrigt sich, schon sind wir hinter der Schranke! Da der Stellplatz ohnehin kostenlos ist, frage ich mich, muss ich ein nun schlechtes Gewissen haben? Wir wussten, der Stellplatz ist sehr laut, da unmittelbar eine sechsspurige Stadtautobahn vorbei führt, aber für eine Nacht schon okay.
Stellplatz kostenlos.
Völklingen
Die „Völklinger Hütte“ ist seit 1994 UNESCO Weltkulturerbe. Das vollständig erhaltene Eisenwerk ist ein erstklassiger Zeitzeuge aus der Blütezeit der Industrialisierung. Das faszinierende Werk ist den Besucher/innen zugänglich gemacht und bietet einen besonderen Einblick in die Vergangenheit der Eisenerzeugung und Bearbeitung. Eine Dokumentation von an Anfängen der Hütte 1873 bis zur letzten Schicht 1986 ist sehr empfehlenswert und kann im Museumsshop erworben werden. Der vollversorgte Stellplatz ist unmittelbar am Betriebsgelände und bietet genug Platz. Am Stellplatz lernen wir Isolde und Achim aus Würzburg kennen, sehr nette Camper, wir bleiben in Kontakt.
Stellplatz ist kostenlos
Wörth am Rhein
Eine Nacht ist hier gut möglich, leider ist der Platz sehr laut. Beim Jachthafen gibt es ausgezeichnete Küche bis 22 Uhr zu fairen Preisen und einer besonders freundlichen Bedienung.
Stellplatz ist kostenlos
Kloster Andechs
Wurde bei unseren Reisen oftmals erwähnt, wir fahren immer wieder gerne dort hin.
Stellplatz € 17.- mit € 3,40 Getränkegutschein
Einige Fakten:
· Lebenserhaltungskosten: Trotz aller absurden Preissteigerungen während der Krise sind die Preise für Lebensmittel noch leistbar. Die Grundnahrungsmittel wie z.B. Brot sind wesentlich günstiger als in Österreich oder Deutschland, auch auf Grund des geringeren Mehrwertsteuersatzes.
· Energieversorgung: Kernkraft, Wasserkraft, ein Gezeitenkraftwerk in St. Malo, Windkraft, Gas, Erdöl und Solarenergie, welche eine untergeordnete Rolle spielt, bilden die grundlegende Energieversorgung.
· Geschäfte, Essen und Trinken, Märkte:
In der Normandie werden die Mittagspausen noch gehalten, die kleinen Geschäfte haben geschlossen. Supermärkte haben offen, meist bis 20 Uhr und einige auch am Sonntag bis 12 Uhr. Heilig ist den Franzosen der Montag, es ist buchstäblich ein sogenannter blauer Montag, viele Geschäfte haben geschlossen, meist den ganzen Tag. Was die französische Küche betrifft, welche angeblich Weltkulturerbe ist, kann ich kein Urteil abgeben, Geschmackssinn ist ohnehin immer subjektiv, soviel sei gesagt, unsere Gaumenfreuden trifft es überwiegend nicht, ausgenommen Muscheln und Meeresfrüchte, mit natürlicher Zubereitung und ohne Pommes und die köstlichen Galette, das sind Buchweizenpfannkuchen mit saurer Fülle.
· Stellplätze mit Ver/Entsorgungen: Die Infrastruktur für das fahrende Urlaubervolk ist für unsere Verhältnisse überwiegend hervorragend, wir haben das Gefühl, dass wir sehr willkommen sind und haben mit unserem 6m Womo durchgängig immer einen guten Platz gefunden. Wie überall bemühen sich kleinere Städte oder Dörfer wesentlich redlicher um den Wohnmobilgast als so manche Großstädte. Auffallend, besonders viele Stellplätze sind kostenlos oder es sind meist nur einstellige Beträge zu berappen. Für Ver- und Entsorgungen gilt das gleiche, wobei nicht immer alle Service Stationen funktionieren. Strom ist gelegentlich kostenintensiv, 60 min bis zu 4 Euro, auch Wasser ist zum kostbaren Gut geworden, fallweise 50 Liter bis zu 4 Euro. Mit etwas Umsicht, guter Einteilung und diversen Apps lassen sich auch viele kostenlose Servicestationen anfahren.
Wetter/ Temperaturen: Mildes, gemäßigtes Atlantikklima in den Monaten Juli und August tragen zur Entspannung insbesondere in den Nächten bei, selten steigen die Temperaturen über 35 Grad, der Schnitt liegt zwischen 20 und 30 Grad tagsüber. In den Nächten kann die Quecksilbersäule auch mal gerne auf 10 bis 12 Grad runter gehen.
· Menschen: Wie die französische Sprache, so sind auch die Menschen sehr höflich und zuvorkommend, viele Sätze beginnen gerne mit einem „pardon“ und enden mit einem „Merci bien“. Vorsicht mit Salü, unserem Servus gleichgestellt, es wird nur unter guten Freunden und Freundinnen verwendet.
· Sprache: Ohne minimale Französischkenntnisse wird es in der Normandie mühsam und teilweise schwierig. Dank Reginas Französisch-Kenntnissen gab es nirgends ein Verständigungs-Problem. Englischkenntnisse sind dann und wann insbesondere an der D-Day Küste hilfreich, aber verlassen würde ich mich nicht. Mit der deutschen Sprache war uns kaum Erfolg beschert.
· Geschichte: „Operation Overlord“ sehr gut dokumentiert
· Käse und Cidre: Käse machen beherrschen die Franzosen ausgezeichnet, in wenigen Ländern gibt es eine so reichliche Auswahl an Sorten, unser Tiefkühlfach und der Kühlschrank sind gefüllt mit diesen Spezialitäten. Cidre gibt es in unterschiedlichen Ausführungen, wird entweder aus Äpfel oder Birnen hergestellt. Ausgebaut von Süß bis herb, prickelnd oder still, mit einem Alkoholgehalt von 2,5% bis 6% oder als Brut auch darüber.
Zahlen:
· Gefahrene Kilometer: 4060
· Fahrzeit: 88,39 Std
· Verbrauch: 8,1l/100km
· Maut: rund €77.-
· Stellplatzkosten: €159.-
· Besuchte Ortschaften: 55 in 6 Wochen